Dieser Artikel erschien zuerst in "Plan W", dem Frauen-Wirtschaftsmagazin der SZ. Warum ist der Begriff Powerfrau überholt? Wie legt man am besten Geld fürs Alter zurück? Und weshalb müssen reisende Berufe neu gedacht werden? Antworten darauf und weitere Interviews und Porträts finden Sie in der digitalen Plan W-Ausgabe.
Es beginnt auf dem Sofa, meist mit Händchenhalten, seltener mit Blickkontakt. Es ist ja schwer genug, einer Fremden in die Augen zu schauen, wo da draußen doch jeder und jede nur noch auf sein Handy starrt. Die Hand eines anderen zu berühren, obwohl das Virus so lange zu Abstand zwang. Aber irgendwann werden die meisten "weich". So nennt Elisa Meyer das, wenn ihre Kundinnen und Kunden nicht mehr wie Zaunlatten vor ihr sitzen, wenn die Spannung nachlässt, im Körper, im Kopf. Dann wechselt sie ins Bett, in die Wiege, ihre Lieblingsposition. Sie umfasst ihr Gegenüber von hinten, der Kopf ruht an ihrer Brust. So kann sie den Nacken kraulen, den Rücken. "Wenn der Atem tiefer wird, die Augen zugehen, dann weiß ich, dass es funktioniert", sagt Elisa Meyer, 35, von Beruf Kuschlerin.