Corona-KriseKurzarbeitergeld soll verlängert werden

Lesezeit: 1 Min.

Schon in den kommenden Tagen will Minister Hubertus Heil mit den Koalitionsspitzen über die Änderungen beraten.
Schon in den kommenden Tagen will Minister Hubertus Heil mit den Koalitionsspitzen über die Änderungen beraten. (Foto: dpa)

Arbeitsminister Hubertus Heil will die Maßnahme laut einem Medienbericht bis März 2022 ausweiten. Empfänger könnten zudem einen längeren Anspruch auf die Hilfen bekommen.

Das Bundesarbeitsministerium schlägt vor, die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge bis März 2022 zu verlängern. Das Ressort von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) habe kurz vor dem Koalitionsausschuss am Dienstag ein entsprechendes Modell entwickelt, meldet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf ein vertrauliches Konzept. Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte sich ebenfalls schon für eine Verlängerung der Maßnahme ausgesprochen.

Beim Treffen der Koalitionsspitzen am Dienstag wollen Union und SPD voraussichtlich auch darüber beraten, die Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes zu verlängern - von zwölf auf 24 Monate. Im Gespräch ist, damit eine Qualifizierung der Beschäftigten zu verbinden.

Wie die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf das ihr vorliegende Papier meldet, soll das Kurzarbeitergeld wegen der Corona-Krise bis März 2022 ausgezahlt werden. Auch die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes solle bis dahin fortgesetzt werden. Den Arbeitgebern sollten die Sozialversicherungsbeiträge für Kurzarbeiter bis März 2021 vollständig erstattet werden, ab April 2021 nur noch zu 50 Prozent - es sei denn, die Unternehmen bildeten Kurzarbeiter weiter. In diesem Fall solle der Staat die Beiträge bis März 2022 komplett übernehmen, heißt es in dem Bericht.

Regulär beträgt das Kurzarbeitergeld 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns, für Berufstätige mit Kindern 67 Prozent. Die Bundesregierung hatte in der Corona-Krise aber beschlossen, das Kurzarbeitergeld aufzustocken. Ab dem vierten Monat wird es nun auf 70 beziehungsweise 77 Prozent erhöht, ab dem siebten Monat auf 80 beziehungsweise 87 Prozent.

Nach der Öffnung von Läden und Gaststätten ist die Kurzarbeit in Deutschland im Juli deutlich gesunken, mit 5,6 Millionen Betroffenen aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Besonders vom Coronavirus betroffene Branchen wie die Fluglinien könnten noch über lange Zeit auf die Kurzarbeit angewiesen sein.

© SZ.de/dpa/jerb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Serie "Arbeiten nach Corona"
:Arbeit unter der Hand

Tausende Firmen schicken ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit, dabei übernimmt der Staat einen Teil des Lohns. Das soll Jobs sichern. Eigentlich ein gutes System, aber wie ehrlich sind die, die es nutzen?

SZ PlusVon Katharina Kutsche

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: