Monoton brummt der Lüfter, dann piepst die Mikrowelle von Frigondas. Soweit alles normal am Messestand auf der Ifa. Unzählige Geräte der Konkurrenz machen schließlich die gleichen Geräusche. Doch beim Öffnen der Klappe wird klar, dass bei Frigondas etwas anders läuft. Kein brutzelndes Essen erwartet die Besucher, sondern frische Eiswürfel.
Bis zu minus 32 Grad Celsius soll der Prototyp des bisher unbekannten spanisch-koreanischen Herstellers erreichen. Und das in kürzester Zeit: Die Eiswürfel waren tatsächlich nach rund 15 Minuten fertig, eine Flasche Cola soll schon nach sechs Minuten angenehm kühl sein. Beim Einfrieren von Essen soll die Schnelligkeit laut Frigondas außerdem helfen, die Frische zu bewahren. So sollen beispielsweise Früchte nicht so matschig werden wie im normalen Kühlfach und Fleisch weniger Flüssigkeit verlieren.
Um die tiefen Temperaturen so schnell zu erreichen, kombiniert der Hersteller die Technik eines Gefrierschranks mit einem Kaltluftgebläse. Dafür benötigt das Gerät rund 450 Watt. Eine normale Kühltruhe schluckt nur rund ein Fünftel davon - dafür aber konstant.
Frigondas Apparat kann jedoch nicht nur Kälte erzeugen: Per Knopfdruck wird er auch zur Mikrowelle, mit der sich Speisen erhitzen lassen. Hat man vorher gerade den Gefriermodus benutzt, muss man jedoch rund sechs Minuten warten. Danach erhitzt das Gerät Essen mit bis zu 750 Watt. Der bei anderen Herstellern übliche Drehteller fehlt im Innenraum. Ein Ventilator soll hier für die richtige Wärmeverteilung sorgen. Ob das wirklich so klappt, muss das Unternehmen allerdings noch zeigen: Auf der Ifa gab es nur Eiswürfel zu probieren.
Welches Design Frigondas Geräte haben werden, steht noch nicht fest. Erste Modelle sollen Anfang des kommenden Jahres erscheinen. Sicher ist jedoch, dass die kühlenden Mikrowellen größer werden als die meisten ihrer Artgenossen. Die zusätzlichen Komponenten für das Einfrieren brauchen ihren Platz. Auf dem deutschen Markt sollen die Geräte ab etwa 800 Euro erhältlich sein. Ein stolzer Preis für ein interessantes Gerät. Geht es nur um kalte Cola, ist der Fußweg bis zum nächsten Kiosk die billigere Investition.