Kryptobörse:FTX-Kunden reichen Sammelklage ein

Kryptobörse: Das Logo der Kryptobörse FTX prang an einem Sportstadion in Miami.

Das Logo der Kryptobörse FTX prang an einem Sportstadion in Miami.

(Foto: Marta Lavandier/dpa)

Die insolvente Kryptobörse wird ein Fall für die Gerichte. Die gesamte Branche steht unter Druck.

FTX-Kunden wollen mit einer Sammelklage gegen die bankrotte Kryptobörse und ihre ehemaligen Führungskräfte ihr angelegtes Vermögen retten. "Die Mitglieder der Kundengruppe sollten nicht zusammen mit gesicherten oder ungesicherten Gläubigern in diesem Konkursverfahren Schlange stehen müssen, nur um an den verminderten Vermögenswerten der FTX-Gruppe und Alameda teilzuhaben", hieß es in der beim US-Konkursgericht in Delaware eingereichten Klageschrift.

Um die noch vorhandenen Vermögenswerte der Kryptobörse streiten sich bereits Insolvenzverwalter auf den Bahamas und Antigua sowie Verwalter der Konkursmasse von Blockfi, einem anderen insolventen Kryptounternehmen. FTX reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Die Kläger wollen erreichen, dass rückverfolgbare Kundenvermögen weder der Konkursmasse von FTX noch Almeda zugerechnet werden. Falls das Gericht dementgegen feststellen sollte, dass die Kundengelder Eigentum der Krypto-Unternehmen sind, fordern die Privatkunden ein vorrangiges Recht auf Rückzahlung gegenüber anderen Gläubigern.

Kryptounternehmen sind nur geringfügig reguliert und haben ihren Sitz oft außerhalb der Vereinigten Staaten. Daher sind Einlagen nicht wie bei US-Banken und -Brokern garantiert. Das wirft die Frage auf, ob das Unternehmen oder die Kunden Eigentümer der eingezahlten Gelder sind.

Die Krypto-Leitwährung Bitcoin hat in diesem Jahr rund 60 Prozent eingebüßt. Der breitere Kryptomarkt ist durch den Zusammenbruch von FTX, Celsius und den vermeintlichen "Stablecoins" Terra USD und Luna um 1,4 Billionen Dollar geschrumpft.

Die US-Kryptobörse Kraken stellt kommenden Monat wegen schwieriger Marktbedingungen und einem weltweit schwachen Kryptomarkt ihren Betrieb in Japan ein. Kraken werde sich zum 31. Januar von der Finanzdienstleistungsbehörde (JFSA) abmelden, teilte das Unternehmen mit. Bis zu diesem Datum müssten die Kunden ihre Bestände abziehen.

Vergangenen Monat hatte Kraken angekündigt, rund 30 Prozent der weltweiten Arbeitsplätze zu streichen, da die schwierigen Marktbedingungen die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten gelähmt hätten.

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