Europäische Krisengipfel sind oft historisch. Es gab schon "die Nacht der langen Messer" (beispielsweise im Februar 1999) oder "das längste Mittagessen der Geschichte" (Mai 1998). Ob der Krisengipfel diesmal wieder so lange dauert? Ein Überblick über die wichtigsten Teilnehmer.
Im Hauptberuf Premier- und Finanzminister von Luxemburg. Ist in der öffentlichen Wahrnehmung so sehr mit Europa und dem Euro verbunden, dass manche Fernseh-Redakteure bei seinen Wortbeiträgen die Bauchbinde "Mr. Euro" einblenden. Präsentiert sich in Interviews mit deutschen Medien immer so klug, charmant und ironisch, dass ihn mindestens die Hälfte der Bundesbürger gerne im deutschen Politikbetrieb sehen würde. Überdeckt mit seiner ach so klugen, charmanten und ironischen Art, dass er sich bisweilen üble Aktionen leistet - zum Beispiel seine legendäre Lüge, als er im Mai ein Krisentreffen hartnäckig dementieren ließ, obwohl in Brüssel längst die Limousinen vorfuhren. Seine Rechtfertigung später: "Weil die Finanzmärkte in Europa noch nicht geschlossen waren und auch der Handel an der Wall Street noch lief, mussten wir die Existenz des Treffens leugnen. Andernfalls wäre der Kurs des Euro gegenüber dem Dollar katastrophal abgestürzt."