Krise in der Luftfahrt:SAS plant massiven Stellenabbau

Hohe Kerosinpreise und ein Überangebot am Markt machen der SAS zu schaffen. Um aus den roten Zahlen zu kommen, intensiviert die Fluggesellschaft ihre Sparpläne.

Die skandinavische Fluggesellschaft Scandinavian Airlines Systems (SAS) ist im ersten Halbjahr wegen hoher Treibstoffpreise in die roten Zahlen gerutscht. Wie die in Nordeuropa dominierende Airline in Stockholm mitteilte, wurden im ersten Halbjahr 411 Millionen schwedische Kronen (43,9 Millionen Euro) Verluste eingeflogen. Als Gründe für den Fehlbetrag nannte SAS auch die konjunkturelle Abkühlung und Überkapazität am Markt.

Krise in der Luftfahrt: Schlechte Nachrichten: Trotz eines höheren Umsatzes flog die Scandinavian Airline im ersten Halbjahr Verluste ein, wie SAS-Chef Mats Jansson darlegte.

Schlechte Nachrichten: Trotz eines höheren Umsatzes flog die Scandinavian Airline im ersten Halbjahr Verluste ein, wie SAS-Chef Mats Jansson darlegte.

(Foto: Foto: dpa)

"Ohne Zweifel ist die Lage in der Luftfahrtbranche ernst und womöglich so schwierig wie nie zuvor", sagte Konzernchef Mats Jansson. Im Vorjahreszeitraum hatte SAS noch einen Reingewinn von 607 Millionen Kronen erwirtschaftet. Jansson sprach bei der Bekanntgabe der Zwischenbilanz von einer "galoppierenden Entwicklung und einem Teufelskreis für die gesamte Luftfahrtbranche".

SAS geriet in die Verlustzone, obwohl das von Dänemark, Norwegen und Schweden gemeinsam betriebene halbstaatliche Unternehmen beim Umsatz um 8,7 Prozent auf 17,7 Milliarden Kronen zulegen konnte. Die Passagierzahl stieg um 5,2 Prozent auf 11,6 Millionen.

Zusätzlich zum bisherigen Sparprogramm mit 2000 Stellenstreichungen will SAS bis Jahresende 500 Arbeitsplätze abbauen. Betroffen ist mit tausend Stellenstreichungen auch die spanische Tochter Spanair, deren angestrebter Verkauf bisher nicht zustande gekommen ist.

Zusammen mit der Stilllegung mehrerer Flugzeuge soll dies Kosteneinsparungen von 1,5 Milliarden Kronen für 2008 bringen. Jansson sagte: "Die Lage ist ernst wie nie zuvor." SAS kooperiert mit der deutschen Lufthansa in der Star Alliance.

Im Vorjahreszeitraum hatte SAS noch einen Gewinn von 81 Millionen Euro verbucht. Analysten waren im Schnitt von einem deutlich höheren Verlust von 75 Millionen Euro im abgelaufenen Vierteljahr ausgegangen.

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