Krise bei KarstadtQuelle: Finanzinvestor will 75 Filialen übernehmen

Für 400 Millionen Euro sei der Finanzinvestor BC Partners bereit, 75 kleinere Karstadthäuser zu erwerben, heißt es in Branchenkreisen. KarstadtQuelle verlangt mehr, braucht aber dringend Geld für die Sanierung.

Der Hamburger Finanzinvestor BC Partners möchte offenbar die 75 zum Verkauf stehenden Warenhäuser von KarstadtQuelle erwerben. Das Unternehmen sei bereit, rund 400 Millionen Euro zu zahlen, berichtet die Financial Times Deutschland unter Berufung auf Branchenkreise.

KarstadtQuelle hoffe allerdings auf einen Erlös von rund 600 Millionen Euro, so der Bericht. Derzeit würden Gespräche mit mehreren Interessenten geführt, sagte Unternehmenssprecher Jörg Howe am Dienstag in Essen. Mit einem Abschluss der Verhandlungen werde bis zum Herbst gerechnet. Bei BC Partners wollte man sich auf Anfrage bislang nicht äußern.

Einbrechende Umsätze

KarstadtQuelle will sich im Rahmen seines Sanierungskonzeptes von den 75 kleineren Häusern trennen. Bislang haben sich dem Zeitungsbericht zufolge insgesamt drei Unternehmen interessiert gezeigt.

Für den Warenhauskonzern ist ein schneller Verkauf wichtig, weil er dem Unternehmen zu einem dringend benötigten finanziellen Puffer verhelfen würde. Europas größter Warenhaus- und Versandkonzern hat in den letzten Jahren stark einbrechende Umsätze hinnehmen müssen.

Der Verkaufsprozess starte in Kürze und solle von der Investmentbank Goldman Sachs geleitet werden, hieß es in dem Bericht weiter. Bis Ende September solle das Geschäft abgeschlossen sein. Damit könnte der Erlös KarstadtQuelle noch im dritten Quartal zufließen.