Die Politik ist alarmiert: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist bundesweit auf dem höchsten Stand seit der Jahrtausendwende. Das macht sich auch bei den Herstellern von Sicherheitstechnik bemerkbar. Die Deutschen geben noch mehr Geld aus für Alarmanlagen, Schlösser und Überwachungskameras.
Die Umsätze der Branche erhöhten sich im vergangenen Jahr um 6,9 Prozent, teilt der Bundesverband Sicherheitstechnik mit. "Seit Jahren steigt die Zahlen der Einbrüche in Wohnungen. Das ist für die Betroffenen eine Katastrophe", sagt Verbandschef Norbert Schaaf. Eine Katastrophe, die das Geschäft seiner Branche antreibt: Die Sicherheitsfirmen hätten inzwischen gar nicht mehr genug Leute, "um die Anlagen einzubauen", sagt Schaaf.
Damit beschleunigt sich ein Trend, der schon seit Jahren anhält. Der Verband sieht schon seit langem ein jährliches Wachstum von fünf Prozent, sagt Schaaf, der gleichzeitig Geschäftsführer des Alarmanlagen-Herstellers Atral-Secal ist.
Der Effekt der staatlichen Förderung sei gering
Wegen der steigenden Zahl von Einbrüchen bietet der Staat bereits Fördermittel für den Einbruchschutz an. Wer den Schutz seines Hauses oder seiner Wohnung verstärken will, kann seit diesem Jahr Zuschüsse der staatlichen Förderbank KfW von 200 bis 1500 Euro beantragen. Der staatliche Anreiz wirke sich finanziell jedoch noch nicht stark aus, sagt Schaaf: "Wir haben nur einige Kunden, die wegen der Förderung Sicherheitstechnik gekauft haben." Größer sei der psychologische Effekt. Das Förderprogramm habe die Botschaft überbracht, sich über Einbruchschutz Gedanken machen zu müssen.
167 136 Einbrüche haben die Behörden im Vorjahr registriert. Vor allem organisierte Tätergruppen aus Osteuropa haben laut polizeilicher Kriminalitätsstatik die Zahl der Wohnungseinbrüche auf den höchsten Wert seit der Jahrtausendwende getrieben. Und nur etwa jeder siebte Fall wird aufgeklärt.