„Auf Wolke 7“, „unvergessliche Genussmomente“, das „bewährte Wohlfühlkonzept“ – an großen Worten und Bildern mangelt es nicht, wenn an diesem Wochenende die Mein Schiff 7 in Kiel erstmals in See sticht. Knapp 2900 Gäste können in 17 Bars und zwölf Restaurants auf dem Wasser Urlaub machen. Das Besondere aber ist: Das Schiff kann, verkündet Betreiber Tui Cruises stolz, „zukünftig mit grünem Methanol betrieben werden“. Selbst der Naturschutzbund schreibt dem Schiff „Pioniercharakter“ zu. Was großartig klingt, ist mit Einschränkungen zu betrachten: Notwendige Motorenteile fehlen noch. Ab wann der Betrieb mit grünem Methanol tatsächlich beginnt, ist unklar. Zwar könne das Schiff von 2026 an damit betrieben werden, heißt es von Tui auf Nachfrage. Aber wann das tatsächlich geschieht, bleibt unbeantwortet. Zunächst werde die Mein Schiff 7 „als MGO-Schiff abgeliefert“, sie fährt also mit Marinediesel. Und so ist das neue Kreuzfahrtschiff ein doppeltes Symbol – für die ambitionierten und erklärten Ziele der Firmen einerseits und die komplexe Realität andererseits.
Tourismus:Wie Kreuzfahrten klimaschonender werden sollen
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Tui-Chef Sebastian Ebel sieht kaum eine ökologisch sinnvollere Reiseform als Kreuzfahrten, dabei belasten sie die Umwelt. Reedereien beteuern, sie bemühen sich um Nachhaltigkeit. Was bringen die Maßnahmen?
Von Lea Hampel, Sonja Salzburger

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