Süddeutsche Zeitung

Kreditabkommen:Argentinien und IWF erzielen Durchbruch

Das Land muss die Energiesubventionen kürzen und die Finanzierung der Staatsausgaben über die Notenpresse reduzieren.

Nach monatelangen Verhandlungen über ein neues Kreditabkommen haben Argentinien und der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Durchbruch erzielt. "Wir haben uns mit dem IWF geeinigt", sagte der argentinische Präsident Alberto Fernández. Der Währungsfonds bestätigte die Einigung. Das neue Abkommen mit einer Laufzeit von zweieinhalb Jahren muss noch vom Exekutivkomitee des IWF und dem argentinischen Kongress gebilligt werden.

"Wir haben ein schwerwiegendes Problem, und jetzt haben wir eine vernünftige Lösung", sagte Fernández. Die Einigung verpflichte Argentinien nicht zu Kürzungen der Sozialausgaben und Investitionen oder zu einer Abwertung des Peso. Nach Anhaben des IWF sollen allerdings die Energiesubventionen gekürzt und die Finanzierung der Staatsausgaben über die Notenpresse reduziert werden. Außerdem soll die Inflation von derzeit rund 50 Prozent deutlich gesenkt werden.

Im Gegenzug wird Argentinien mehr Zeit für die Rückzahlung der Schulden eingeräumt. Der IWF hatte Argentinien 2018 den größten Kredit seiner Geschichte über 57 Milliarden Dollar gewährt. Derzeit steht das südamerikanische Land beim IWF mit etwa 44 Milliarden US-Dollar (39,3 Mrd Euro) in der Kreide. In diesem Jahr müssten rund 19 Milliarden Dollar getilgt werden. Angesichts der schleppenden Konjunktur und der hohen Inflation kann das Land das nicht stemmen. Allein am Freitag wurden 718 Millionen Dollar fällig.

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