Kredit muss verlängert werden:Märklin ist wieder klamm

Schon wieder Geldsorgen: Vor knapp drei Jahren konnte Märklin nur noch durch den Einstieg eines Finanzinvestors gerettet werden. Offenbar ist die Kassenlage nun erneut prekär.

Der Göppinger Spielwarenhersteller Märklin steckt erneut in Geldschwierigkeiten. Derzeit verhandle das Unternehmen mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und der Göppinger Kreissparkasse über die Verlängerung eines Kredites, hieß es zuletzt aus Unternehmenskreisen.

Kredit muss verlängert werden: Produktion bei Märklin: Der Umsatz steigt, doch die Verluste auch.

Produktion bei Märklin: Der Umsatz steigt, doch die Verluste auch.

(Foto: Foto: dpa)

"Wenn diese Kreditlinie nicht erneuert wird, ist es schwierig, weiter zu wirtschaften", hieß es. Noch sei das Unternehmen auch wegen des gerade abgeschlossenen Weihnachtsgeschäfts jedoch liquide.

Mit einem Ergebnis der Verhandlungen zwischen den Banken und dem Finanzinvestor Kingsbridge, der Märklin vor fast drei Jahren übernommen hatte, werde in den nächsten Tagen gerechnet. Dabei gehe es um die Verlängerung eines Kredites über rund 50 Millionen Euro, der zum 31. Januar ausgelaufen war.

Geklärt werden müsse, unter welchen Umständen dieser Kredit verlängert werden könne, hieß es aus Unternehmenskreisen. Noch bestehe Hoffnung, dass die Gespräche erfolgreich verlaufen.

2006 kurz vor der Insolvenz

"Die Banken haben den Kredit nicht fällig gestellt", hieß es aus den Unternehmenskreisen weiter. Fünf bis zehn Millionen Euro der Kreditlinie seien bislang nicht ausgeschöpft worden. Die angeschlagene, lange von einem Streit in der Eigentümerfamilie gelähmte Firma gehört seit 2006 den Finanzinvestoren Kingsbridge und Goldman Sachs. Zuvor hatte das Unternehmen kurz vor der Insolvenz gestanden.

Die Banker sollen keine Möglichkeit mehr gesehen haben, das Unternehmen zu restrukturieren, berichtet die Wirtschaftswoche unterdessen. Das Unternehmen stehe daher vor der Insolvenz.

Im vergangenen Jahr soll die Traditionsfirma 20 Millionen Euro Verlust gemacht haben. Die LBBW wollte keine Stellungnahme abgeben. "Wir kommentieren grundsätzlich keine Kundenthemen", sagte ein Sprecher.

Vor zwei Wochen hatte das Unternehmen aus Göppingen über einen Umsatzanstieg auf 128 (2007: 126) Millionen Euro berichtet, der aber geringer ausfiel als erwartet. Der operative Verlust sei 2008 reduziert worden. Dennoch sollte der Sparkurs forciert werden. Finanzchef Thomas Bauer wollte Ende Januar den Hut nehmen.

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