Kostensteigerung:Bis zu Stuttgart-21-Betrieb: Kopfbahnhof-Erhalt gefordert

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Arbeiter betonieren das letzte Stück des Dachs des neuen Tiefbahnhofs. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Stuttgart (dpa) - Nach dem Bekanntwerden einer weiteren Kostensteigerung beim Bahnprojekt Stuttgart 21 fordert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD), sich auf einen reibungslosen Betriebsstart des neuen Bahnhofs zu fokussieren. Die Qualität und die Zuverlässigkeit des Angebots für Fahrgäste müsse höchste Priorität haben. Dafür sei es sinnvoll, den bisherigen Bahnhof weiterzubetreiben, bis der Tiefbahnhof stabil funktioniere. „Der betriebsfähige Erhalt des Kopfbahnhofs bis zu einem vollständigen und stabilen Betrieb in der neuen digitalen Infrastruktur ist dringend zu empfehlen“, teilte der Verband mit.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass das Bahnprojekt Stuttgart 21 erneut teurer wird. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, steigen die Kosten um 1,7 Milliarden Euro auf rund 11 Milliarden Euro an. Grund für die Kostensteigerung seien vor allem gestiegene Baukosten, hieß es. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Ein Bahnsprecher wollte sich zu den Zahlen nicht äußern und verwies auf eine Sitzung des Aufsichtsrates. Der soll am 18. Dezember über Stuttgart 21 beraten.

Unklar ist auch, ob der Bahnhof wie geplant im Dezember 2025 in Betrieb gehen kann. Die Bahn hält an dem Datum fest, räumte aber erst jüngst Probleme bei der Digitalisierung des Stuttgarter Bahnknotens ein.

„Die Kosten des Projektes sind für uns weniger wesentlich als ein reibungslos funktionierender Betrieb“, sagte Gero Treuner, Mitglied des VCD-Landesvorstands in Stuttgart. Aus Sicht des VCD braucht es einen realistischen Zeitplan für die Inbetriebnahme. „Nur mit Anpassung aller Maßnahmen an einen realistischen Zeitplan können Angebotsverschlechterungen, häufig wechselnde Übergangszustände und eine drohende weitere Verschiebung vermieden werden“, sagte Treuner. Das lehre die Erfahrung der Inbetriebnahme des Berliner Flughafens.

Auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann warnte jüngst vor einem zu eiligen Start. „Einen Holperstart können und werden wir uns nicht leisten“, sagte der Grünen-Politiker nach einer Sitzung des Lenkungskreises in der vergangenen Woche. Aus Sicht des Ministers braucht es eine ausreichend lange Zeit für einen Probebetrieb. Die Infrastruktur sei neu, die Digitalisierung sei neu, die Züge seien teils neu und auch die Fahrpläne seien neu, sagte Hermann.

© dpa-infocom, dpa:231208-99-221493/2

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