Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook startet eine Videochat-Funktion: Der Dienst, der zusammen mit dem Internettelefonie-Spezialisten Skype entwickelt wurde, werde in den kommenden Wochen verfügbar sein, kündigte das Unternehmen an.
Der Internetriese Google hatte vor einer Woche seinen Facebook-Konkurrenten Google Plus gestartet, der ebenfalls Videotelefonie bietet. Facebook habe inzwischen 750 Millionen Nutzer, sagte Gründer Mark Zuckerberg. "Wir haben das bisher nicht verkündet, weil wir es nicht für so relevant hielten." In den nächsten Jahren werde es nicht mehr wie bisher darum gehen, schnell neue Nutzer zu gewinnen, sondern ihnen möglichst viel Nutzen zu bieten, betonte Zuckerberg.
Dass Facebook die Marke von einer Milliarde Nutzern erreichen und insgesamt Milliarden Menschen verschiedene soziale Netzwerke benutzen werden, sei inzwischen absehbar. Der Facebook-Videochat soll besonders einfach zu nutzen sein, mit nur einem Klick, hieß es.
Eine weitere neue Funktion ist die Möglichkeit, mit mehreren Freunden gleichzeitig zu chatten. Damit könne man zum Beispiel besser Ausflüge oder andere Termine absprechen. Außerdem wurde das Design geändert, sodass bei ausreichend Platz auf dem Bildschirm eine Liste der Freunde erscheint, sortiert nach on- und offline. Facebook habe an den Neuerungen rund ein halbes Jahr gearbeitet.
Konkurrenz zu Google Plus
Die erste Woche von Google Plus zeigte bereits, dass Facebook ein mächtiger Rivale ist: Der bisher populärste Nutzer von Googles neuem Online-Netzwerk ist ausgerechnet Facebook-Gründer Zuckerberg. Obwohl er noch keine Nachrichten oder Bilder bei Google Plus eingestellt hat, abonnierten bis Mittwoch rund 45.000 Nutzer sein Profil, wie der Auswertungsdienst Socialstatistics aus Google-Daten ermittelte. Auf Zuckerberg folgen die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin.
Google Plus steht in der ersten Testphase bisher nur einem relativ kleinen Kreis von Mitarbeitern, Experten, IT-Journalisten und bekannten Personen aus der Internetbranche offen.
Bei Google Plus kann man seine Kontakte gleich von Anfang an in unterschiedliche "Kreise" ("Circles") einsortieren. Das Konzept von Facebook ist hingegen, dass Nutzer untereinander allgemein "Freunde" werden, auch wenn man später mit der Bündelung in Gruppen regeln kann, wer welche Mitteilungen sieht.
Ob es Google gelingt, gegen die Facebook-Übermacht bei Sozialen Netzwerken noch einen Fuß in die Tür zu bekommen, ist aktuell eine der spannendsten Fragen in der Internetbranche. Google ist die unangefochtene Nummer eins bei der Internetsuche. Sein Geld verdient der Internet-Konzern nach wie vor hauptsächlich mit Anzeigen im Umfeld von Suchanfragen.