Süddeutsche Zeitung

Konsumklima in Deutschland:Aufatmen vor dem Härtetest

Krise? Vielleicht später! Die Verbraucher sind optimistischer und zu größeren Anschaffungen bereit. Doch Experten fürchten einen Einbruch im Herbst - sofern die Arbeitslosigkeit steigt.

Das Geld sitzt wieder lockerer: Die wachsende wirtschaftliche Zuversicht hat die Verbraucherstimmung in Deutschland weiter aufgehellt.

Vor allem die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen habe im Juli deutlich zugelegt, berichtete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Montag in ihrer Konsumklimastudie. Zudem rechneten die Verbraucher mit einem höherem Einkommen als in den Vormonaten und seien auch in Sachen Konjunktur optimistischer.

Die Konsumforscher führen die gute Verbraucherstimmung auch auf die niedrige Inflationsrate zurück, die für stabile Preise sorge. "Die Inflation schwindet und den Verbrauchern bleibt mehr Geld im Portemonnaie", heißt es. Entsprechend stieg der Konsumklima-Index für August auf 3,5 Punkte - nach 3,0 Punkten im Juli.

Härtetest steht bevor

"Neben den günstigen Preisen spielt auch die Tatsache eine wichtige Rolle, dass der Arbeitsmarkt bislang noch nicht eingebrochen ist", betont die GfK. Allerdings dürfte der Härtetest für das Konsumklima noch bevorstehen, sollten die Arbeitslosenzahlen ihm Spätherbst stärker steigen.

Dann könnten nicht nur die niedrigen Einkommen der vielen Arbeitslosen, sondern auch die Angst der übrigen Bevölkerung vor Arbeitslosigkeit das Konsumklima trüben, fürchten die Konsumforscher.

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