Konsum:Volle Einkaufswagen

Seit der Pandemie kochen die Deutschen mehr selbst, kaufen seltener und dafür mehr auf einmal ein. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Die Pandemie hat das Einkaufsverhalten verändert: Viele Deutsche gehen seltener einkaufen, dann aber mehr.

Die Corona-Pandemie hat das Einkaufen in Deutschland verändert. Mehr als der Hälfte der Verbraucher macht das Einkaufen von Konsumgütern wie Lebensmitteln oder Zahncreme heute weniger Spaß als noch vor einigen Jahren. Die Folge: Sie gehen seltener shoppen. Das zeigt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen IQ, für die Daten von 20 000 Haushalten ausgewertet wurden. "Die Menschen haben das Bedürfnis, ihre Einkäufe zu reduzieren, das galt im ersten und im zweiten Lockdown und es gilt noch immer", beobachtet Nielsen-Experte Thomas Montiel Castro. Dabei sei die Ansteckungsangst nur ein Faktor, und vielleicht nicht einmal der bedeutendste. Gerade junge Menschen wollten nicht mehr so viel Zeit mit dem Einkaufen verbringen. Der Trend gehe deshalb dahin, seltener einzukaufen und dann möglichst alles auf einen Schlag zu erledigen. Spontane Einkaufstrips zum Bäcker, in den Drogeriemarkt oder um schnell noch ein bisschen Aufschnitt an der Fleischtheke zu holen, würden immer seltener, so Montiel Castro. Der Trend gehe zum großen Vorratseinkauf oder wie es der Marktforscher nennt zum "Big Trolley" - dem großen Einkaufswagen. "Eine ganze Reihe von Haushalten haben erst in der Pandemie damit begonnen, solche großen Vorratskäufe zu machen. Hier hat sich das Einkaufsverhalten massiv geändert." Gewinner sind dabei aber nicht die großen SB-Warenhäuser oder die Discounter, wo die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher in der Vergangenheit meist ihre Großeinkäufe erledigten, sondern die klassischen mittelgroßen Supermärkte wie Rewe oder Edeka.

© SZ vom 25.08.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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