In der Dotcom-Blase war Nortel ein aufstrebendes Unternehmen, doch das Unternehmen ist lange gescheitert. In der Insolvenzmasse lagern allerdings noch ein paar Schätze: wertvolle Patente, die die großen IT-Firmen gerne übernehmen würden. Den Zuschlag hat nun ein Konsortium um Apple bekommen. Google hat dagegen das Nachsehen.
Damals der letzte Schrei: Nortels MNC 3210 Tel@phone, 1999 auf der Cebit.
(Foto: AP)Zum Verkauf standen rund 6000 Patente, für Mobilfunk, LTE und WLAN, das 4G-Netz, mobiles Internet, Providerlösungen und vieles mehr. Zum Konsortium, das diese Patente gekauft hat, gehören neben Apple auch Microsoft und Sony, der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson, der Blackberry-Anbieter RIM und der Speicherspezialist EMC. Sie sicherten sich bei einer Auktion mit einem Gebot von 4,5 Milliarden US-Dollar den Zuschlag, wie Nortel in einer Pressemitteilung schreibt. Dem Deal muss noch der für Nortel zuständige Insolvenzrichter zustimmen.
Diese Entscheidung ist vor allem eine Niederlage für Google: Der Internetriese war außerordentlich an den Patenten interessiert. Sein Mobilfunk-Betriebssystem Android steht aktuell im Visier vieler Patentklagen. Und das Nortel-Paket könnte Google helfen, Verhandlungsmasse aufzubauen. Der Internet-Konzern hatte schon frühzeitig ein Gebot von 900 Millionen Dollar abgegeben. Die US-Wettbewerbshüter hatten Google auch bereits den Kauf der Patente erlaubt. Dementsprechend enttäuschend ist die Nachricht für Google. "Aua", kommertiert der US-Blog Techchrunch.
Die Konkurrenten im hart umkämpften Smartphone-Markt überziehen sich zuletzt immer häufiger mit Patentklagen. So werfen sich aktuell Apple und Samsung gegenseitig Ideenklau vor. Erst kürzlich beendeten Apple und Nokia einen jahrelangen Streit.