Konjunkturdaten:So gut geht es Deutschland

Neue Konjunkturprognose der Bundesregierung

Deutschlands Wirtschaft geht es gut. Ein Bauarbeiter in Hamburg (Archiv)

(Foto: dpa)

Milliardenüberschuss, höheres Bruttoinlandsprodukt, weniger Arbeitslose. Diese Grafiken erklären Deutschlands starke Wirtschaft.

Der Rekordüberschuss

Nach einer "schwarzen Null" 2014 steht für 2015 ein echtes Plus im Bundeshaushalt: Um 12,1 Milliarden Euro überstiegen die Einnahmen die Ausgaben. Das ist der höchste Wert in der bundesdeutschen Geschichte. Hintergrund dieser vorteilhaften Entwicklung waren vor allem zusätzliche Einmaleinnahmen aus der Versteigerung von Mobilfunklizenzen und die wegen der guten Konjunktur über den Erwartungen liegenden Steuereinnahmen.

Einen echten Gewinn und damit die Tilgung alter Schulden wird es allerdings auch 2015 nicht geben. Das Plus in der Kasse geht in eine Rücklage, mit deren Hilfe die Folgen des Flüchtlingszustroms nach Deutschland bewältigt werden sollen. Dieses Finanzpolster im Etat wird nun aber deutlich dicker: Bislang waren lediglich 6,1 Milliarden Euro eingeplant.

Das BIP-Plus 2015

Die deutsche Wirtschaft verzeichnet 2015 ein starkes Plus: Vor allem die Kauflaune der Verbraucher sorgte dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt um 1,7 Prozent stieg und damit so stark wie seit 2011 nicht mehr. Mitverantwortlich für den Anstieg des BIP ist zudem die gute Lage am Arbeitsmarkt. Durch die steigende Beschäftigung und höhere Reallöhne haben viele Menschen mehr Geld - das fördert den Konsum der privaten Haushalte. Auch der niedrige Ölpreis, der sich für die Verbraucher auf der Nebenkostenabrechnung und an der Tankstelle bemerkbar macht, fördert den Konsum der Verbraucher.

Grund sind auch die guten Exportzahlen. Die niedrigen Zinsen und der schwache Euro sorgen dafür, dass deutsche Waren im Nicht-Euro-Ausland besonders günstig sind, was die Exporte weiter ankurbelt.

Die niedrige Arbeitslosenquote

Die Bundesagentur für Arbeit zählt für das vergangene Jahr knapp 2,8 Millionen Menschen ohne Job - so wenig waren es zuletzt kurz nach der Wiedervereinigung. Die Arbeitslosenquote fiel 2015 demnach auf 6,4 Prozent.

Auch die Zahl der sogenannten Unterbeschäftigten nahm ab. Dazu zählen beispielsweise Menschen, die ein Bewerbungstraining besuchen oder sich weiterbilden. Hinzukommen außerdem Ein-Euro-Jobber, Personen, die älter als 58 Jahre sind und seit mehr als einem Jahr keinen Job mehr angeboten bekommen haben, und Arbeitslose, die länger krank sind.

Die Staatsschuldenquote

Jahr für Jahr leiht sich die Bundesrepublik Milliarden Euro, um die Staatsausgaben zu finanzieren. Nach den teuren Bankenrettungen im Zuge der Banken- und Wirtschaftskrise ab 2008 stiegen nicht nur die deutschen Staatsschulden stark an.

Die Staatsschuldenquote wird in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausgedrückt. Für EU-Mitglieder gilt gemäß den Maastricht-Kriterien, dass eine Schuldenquote von bis zu 60 Prozent des BIP akzeptabel ist. Deutschland verfehlt diese Messlatte seit Jahren, ebenso wie viele andere europäische Staaten. Zwischenzeitlich betrug die Schuldenquote sogar mehr als 80 Prozent des BIP. Seit der Krise sinkt die Schuldenquote aber wieder. Hintergrund ist, dass die Schulden nur wenig beziehungsweise nicht mehr steigen - das Bruttoinlandsprodukt angesichts einer boomenden Wirtschaft aber wächst.

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