Konjunktur:Weniger Kurzarbeit , mehr Aufträge für die Industrie

Allerdings erholt sich nicht jede Branche, zeigen neue Zahlen.

Von Henrike Roßbach, Berlin

Die Zahl der Kurzarbeiter sinkt, das zeigen aktuelle Berechnungen des Ifo-Instituts auf Grundlage von Befragungen der Wirtschaft. Die Entwicklung ist aber je nach Branche unterschiedlich - besonders hartnäckig hält sich die Kurzarbeit in der Industrie, während sie in einigen Dienstleistungsberufen deutlich zurück geht. Überraschend positive Zahlen zur Industrie kamen am Donnerstag dagegen vom Statistischen Bundesamt, das für den Juni verglichen mit Mai ein Plus von fast 28 Prozent bei den Auftragseingängen meldete. Schon im Juni hatte es eine leichte Erholung gegeben, nach schweren Einbrüchen im März und April. Gegenüber dem Juni des Vorjahres aber lagen die Bestellungen immer noch gut elf Prozent im Minus.

Was die Arbeitssituation angeht, so waren den Ifo-Ökonomen nach im Juli noch 5,6 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit, nach 6,7 Millionen im Juni und 7,3 Millionen im Mai. Gemessen an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren das noch 17 Prozent, statt zuvor 20. In der Industrie war der Rückgang nur moderat, von 2,3 auf 2,1 Millionen Beschäftigte. In der Metallindustrie etwa waren immer noch 45 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit, nach 48 Prozent im Juni. Im Maschinenbau stieg der Anteil der Kurzarbeiter sogar von 33 auf 35 Prozent. Auch in der Elektroindustrie gab es einen Anstieg. In der Gastronomie und im Handel dagegen haben die Lockerungen die Lage deutlich verbessert: So waren im Juli zwar immer noch 42 Prozent der Mitarbeiter im Gastgewerbe in Kurzarbeit, im Juni aber waren es noch 61 Prozent gewesen und im Mai 72 Prozent. Im Einzelhandel ging der Anteil von 17 auf zehn Prozent zurück.

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