Konjunktur:Deutsche Wirtschaft wächst weiter

Auch im dritten Quartal konnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal zulegen. Eine starke Investitionstätigkeit kurbelte die Wirtschaft an.

Die deutsche Wirtschaft bleibt nach den jüngsten Daten zum Bruttoinlandsprodukt nach Ansicht von Experten auf Wachstumskurs. Obgleich die jüngsten BIP-Daten weniger beeindruckend als noch im Frühjahr ausgefallen seien, bleibe der wirtschaftliche Aufschwung intakt, hieß es in einer Studie der HVB Group vom Dienstag.

Konjunktur: Starke Investitionen fördern weiterhin das Wirtschaftswachstum.

Starke Investitionen fördern weiterhin das Wirtschaftswachstum.

(Foto: Foto: dpa)

Auch nach Einschätzung der DekaBank ist die deutsche Wirtschaft weiterhin in einer guten Verfassung. "Das Wachstumstempo im bisherigen Jahresverlauf und die Qualität sind höher als bisher angenommen", sagte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Investitionstätigkeit sei stärker als bisher angenommen.

Unterdessen hat die Commerzbank ihre Wachstumsprognose für Deutschland in 2006 auf 2,5 (bisher 2,2) Prozent erhöht. Grund für die Anhebung seien Wachstumsrevisionen für das erste und zweite Quartal. Trotz des erfreulich kräftigen Wachstums erscheine eine spürbare Abschwächung der Konjunktur 2007 aber weiterhin als das wahrscheinlichste Szenario.

Mehr Schwung im 1. Halbjahr

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal nach Zahlen des Statistischen Bundesamts zwar schwächer als erwartet gewachsen, allerdings wurden die Zahlen der Vorquartale nach oben revidiert.

Im Vergleich zum zweiten Quartal wuchs das bereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozent, wohingegen Experten im Durchschnitt 0,8 Prozent erwartet hatten. Im zweiten Quartal hatte sich die Wirtschaftsleistung zum Vorquartal um revidierte 1,1 (ursprünglich 0,9) Prozent und im ersten Quartal um 0,8 (0,4) Prozent erhöht.

Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 2,3 Prozent zu, nach revidierten 1,3 (ursprünglich 1,0) Prozent im zweiten Quartal und 3,2 (ursprünglich 2,9) Prozent im ersten Quartal. Kalenderbereinigt legte das BIP im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,8 Prozent zu.

Wachstumsimpulse kamen im dritten Quartal nach Angaben der Behörde aus dem Inland und dem Ausland: Der Außenhandel habe im Berichtsquartal wieder an Dynamik gewonnen. Im Inland hätten gestiegene Investitionen und erhöhte private Konsumausgaben zum BIP- Wachstum beigetragen.

Rentenmarkt sinkt auf Tagestief

Während der Eurokurs kaum auf die BIP-Daten reagierte, verzeichnete der deutsche Rentenmarkt nach der Veröffentlichung Kursverluste und sank auf sein Tagestief. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future gab um 0,17 Prozent auf 117,73 Punkte nach. Kurz vor Veröffentlichung der Daten war der Future noch bei 117,90 Punkten gehandelt worden.

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