Süddeutsche Zeitung

Konjunktur:Deutsche Exporte legen im Januar zu

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Die Ausfuhren wuchsen vor allem in Länder außerhalb der Europäischen Union.

Die deutsche Exportwirtschaft hat nach Rückschlägen zum Jahresende im Januar wieder zugelegt. Die Ausfuhren wuchsen gemessen am Vorjahresmonat um 1,7 Prozent auf 108,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zum Jahresbeginn sorgte vor allem eine starke Nachfrage aus Ländern außerhalb der EU für eine Erholung. Die Exporte in Drittländer wie die USA und China stiegen um 3,3 Prozent, innerhalb der EU lag das Plus nur bei 0,6 Prozent. Gemessen am Vormonat stagnierten die Exporte im Januar allerdings. "Angesichts der düsteren Konjunkturprognosen sind wir mit dem moderaten Start in das laufende Jahr ganz zufrieden", sagte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Holger Bingmann.

Stärker fielen die Zuwächse bei den Importen aus. Sie kletterten binnen Jahresfrist um fünf Prozent auf 94,4 Milliarden Euro, im Vergleich zum Dezember stand laut der Statistiker ein Plus von 1,5 Prozent. Dadurch verringerte sich der Handelsüberschuss Deutschlands. Da die Bundesrepublik seit Jahren mehr exportiert als sie einführt, steht sie immer wieder in der Kritik, sie sorge für Ungleichgewichte. Angesichts internationaler Handelskonflikte, des anstehenden Brexits und einer schwächeren Weltwirtschaft hatten die deutschen Exportunternehmen zuletzt mit Gegenwind zu kämpfen. Im Dezember waren die Ausfuhren um 4,5 Prozent geschrumpft.

Im vergangenen Jahr hatten die Exporteure zwar das fünfte Rekordjahr in Folge erreicht, der Anstieg verlor aber gemessen am Vorjahr an Tempo. Für die exportabhängige deutsche Wirtschaft dürfte das nicht ohne Folgen bleiben, fürchten Ökonomen. Jüngst senkte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Wachstumsprognose. Sie erwartet, dass die deutsche Wirtschaftsleistung 2019 nur um 0,7 Prozent zulegt - das wäre halb so stark wie im vergangenen Jahr. Die Ökonomen verwiesen auf eine schwächere Weltkonjunktur und eine nachlassende Wirtschaft in China.

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SZ vom 12.03.2019 / dpa
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