Ein- und Ausfuhren erreichen Rekordniveau
Die deutsche Wirtschaft zeigt sich unbeeindruckt von all den Krisen in- und außerhalb der EU. So markierten die Unternehmen im vergangenen Jahr mit 1133,6 Milliarden Euro Umsatz im Ausland einen neuen Export-Rekord. Das Plus lag damit bei 3,7 Prozent im Vergleich zu 2013, wie das Statistische Bundesamt errechnete. Zugleich legten die Einfuhren um zwei Prozent auf 915,6 Milliarden Euro zu - ebenfalls eine neue Höchstmarke.
Europa stark, Russland bricht ein
Besonders gut liefen die Geschäfte mit den nicht zur Euro-Zone gehörenden EU-Ländern, etwa Großbritannien und Polen. Die Warenexporte dorthin zogen um 10,2 Prozent an. Die Nachfrage aus Staaten außerhalb der Europäischen Union, darunter die beiden weltweit größten Volkswirtschaften USA und China, zogen dagegen nur um insgesamt 1,5 Prozent an. Die Ausfuhren in die Euro-Zone wuchsen um 2,7 Prozent. Ein noch besseres Ergebnis für die deutschen Exporteure verhinderten die vielen Krisen weltweit - von Nahost über die Ebola-Epidemie in Afrika bis hin zum Ukraine-Konflikt. Letzterer drückte die Ausfuhren nach Russland um etwa ein Fünftel.
Ungebremstes Wachstum
Für das laufende Jahr rechnen die Exporteure mit einem noch schneller wachsenden Geschäft: Die Ausfuhren dürften demnach um vier Prozent auf 1172 Milliarden Euro zulegen, erwartet der Branchenverband BGA.
Die Handelsbilanz - also die Differenz zwischen den Aus- und den Einfuhren - erreichte damit 2014 einen Rekordüberschuss von 217 Milliarden Euro. Deutschland erwirtschaftete damit nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts den weltweit höchsten Überschuss im Außenhandel - mehr als die zweit- und drittplatzierten China und Saudi-Arabien zusammen. International stößt die Exportabhängigkeit Deutschlands allerdings auf Kritik.