Konjunktur - Berlin:IHK: Acht Prozent der Unternehmen von Insolvenz bedroht

Berlin
Das Schutzgitter eines geschlossenen Modegeschäftes. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - In Berlin sehen sich einer aktuellen Konjunkturumfrage zufolge rund acht Prozent der Unternehmen wegen der Corona-Krise von Insolvenz bedroht. Dabei seien die einzelnen Branchen jedoch in sehr unterschiedlichem Ausmaß betroffen, teilte die Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK) am Montag mit. So sei die Lage im Gastgewerbe nach wie vor katastrophal, sagte Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Inzwischen habe in der Hauptstadt ein "leises Sterben" der ersten Betriebe begonnen. Auch manche Ladenketten seien betroffen. "Wir brauchen eine Perspektive der Öffnung - Stück für Stück und unter Berücksichtigung aller Bereiche des Gesundheitsschutzes", sagte Eder.

In manchen Dienstleistungssektoren wie etwa der IT-Branche aber auch in der Bauindustrie sei die Situation hingegen gut. Die Stimmung hat sich der Umfrage zufolge seit Herbst sogar noch einmal verbessert. Inzwischen sprechen mehr als 60 Prozent der befragten Betriebe im Baugewerbe von einer guten Geschäftslage. Im Herbst waren es demnach noch knapp 50. Allerdings blickt auch diese Branche verhaltener als zuletzt in die Zukunft. Der Anteil der Berliner Bauunternehmen, die die Geschäftsaussicht als gut bewerten, sank zwischen Herbst und Jahresbeginn von 14 auf 5 Prozent.

Das unterschiedliche Stimmungsbild zeigt sich der Umfrage zufolge auch bei den Beschäftigungsplänen. So gehen 36 Prozent der Unternehmen im Dienstleistungssektor von zunehmenden Einstellungen aus. Im Gastgewerbe waren es nur 5 Prozent, während 41 Prozent der Betriebe davon ausgehen, dass ihre Mitarbeiterzahl sinken wird.

Über alle Branchen hinweg habe sich die Lage vor allem für kleinere Unternehmen verschärft, während sich Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern im Schnitt besser schlagen. "Das ist schlimm, weil kleinere Betriebe sind das Rückgrat der Berliner und Brandenburger Wirtschaft", sagte Eder.

© dpa-infocom, dpa:210201-99-253352/2

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