Konjunktur:Arbeitslosigkeit sinkt kräftig

Die Corona-Folgen auf dem Arbeitsmarkt werden kleiner.

Dank der anziehenden Konjunktur hat sich die Lage am deutschen Arbeitsmarkt im Oktober weiter verbessert. Die Zahl der Arbeitslosen sank auf 2,377 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Dies waren 88 000 weniger als im September und 383 000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,2 Punkte auf 5,2 Prozent. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung fielen kräftig, Beschäftigung und Nachfrage der Firmen nach neuem Personal legten zu. Auch die Zahl der Kurzarbeiter geht weiter zurück. "Die Folgen der Corona-Krise auf dem Arbeitsmarkt sind zwar noch sichtbar, werden aber kleiner", sagte BA-Chef Detlef Scheele.

Rechnet man die jahreszeitlichen Schwankungen heraus, sank die Zahl der Erwerbslosen saisonbereinigt um 39 000 zum Vormonat. Von Reuters befragte Experten hatten hier mit einem Rückgang von 20 000 gerechnet. Zudem sackte die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit im August auf 760 000. Zum Vergleich: Der Rekordwert im Zuge der Corona-Pandemie lag im April 2020 bei knapp sechs Millionen.

"Der Arbeitsmarkt zeigt sich bisher resistent gegen die Produktionsrückgänge in der Industrie und der Bauwirtschaft", sagte die Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib. Sollten sich die Lieferengpässen wichtiger Vorprodukte bis zum Jahreswechsel noch entspannen, "könnte die Arbeitslosigkeit im kommenden Winter zumindest saisonbereinigt weiter sinken".

Der Ausbildungsmarkt 2020/21 sei stark von der Corona-Krise geprägt und die Ergebnisse blieben trotz einer Aufhellung noch sehr deutlich hinter denen vor der Pandemie zurück, sagte BA-Chef Scheele. "Wir stehen weiterhin vor großen Herausforderungen." Von Oktober 2020 bis September 2021 hätten sich 434 000 Bewerberinnen und Bewerber bei den Arbeitsagenturen gemeldet und damit 39.400 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen fiel um 18 000 auf 497 000. Vor allem von der Virus-Krise stark betroffene Betriebe aus dem Gastgewerbe oder Friseure boten weniger Lehrstellen an. Insgesamt waren Ende September noch 63 200 unbesetzte Ausbildungsplätze zu vermitteln und damit 3200 mehr als vor Jahresfrist. Probleme, Stellen zu besetzen, hatten vor allem Hotels und Gaststätten, Berufe in Lebensmittelherstellung und -verkauf, Gesundheitstechnik sowie der Bau.

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