Kommentar:Phänomen Phaeton

Der Phaeton war für VW ein teurer Lernprozess, der damit begann, dass Ex-Konzernchef Piëch allen zeigen wollte, wie man den besseren A8 baut. Damals spielte Geld keine Rolle.

Michael Kuntz

Der Phaeton gehört inzwischen dazu - zusammen mit den Luxuslimousinen von BMW, Mercedes und Audi bereichert der große Volkswagen die Außenansichten von Flughafen-Terminals und Fünf-Sterne-Hotels.

Allmählich verliert der Oberklassen-VW aus der eigens gebauten Gläsernen Fabrik in Dresden sein Image als Ladenhüter. Das allein spült freilich noch keine phänomenalen Gewinne in die Kasse seines Herstellers.

Wozu also braucht der führende Produzent alltagstauglicher Massenautos den Phaeton? "Wir beide sind überzeugt, dass langfristig in Deutschland nur noch die Luxusklasse mit vernünftiger Rendite zu produzieren ist", sagt der bekennende Autonarr und VW-Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch.

Neue Limousine angekündigt

"Am Phaeton haben wir gelernt, hochwertige Produkte zu entwickeln und Kunden zu adressieren, die im Premiummarkt zu Hause sind. Der Passat wäre nicht so hochwertig geworden und würde nie so akzeptiert, wenn es den Phaeton nicht gäbe", ergänzt Vorstandschef Bernd Pischetsrieder. Er kündigt gleich noch eine Limousine zwischen Passat und Phaeton an.

Ende gut - alles gut? Es war ein teurer Lernprozess, der damit begann, dass der vom Audi-Tüftler zum VW-Konzernchef aufgestiegene Piëch allen zeigen wollte, wie man den besseren A8 baut. Damals spielte Geld keine Rolle.

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