Meinung„Finanzierungsvorbehalt“:Ein Wort könnte die Schuldengaudi der Koalitionäre vermiesen

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Kommentar von Kerstin Bund

Lesezeit: 2 Min.

Noch sind sie gut gelaunt: die Vorsitzenden von CSU, CDU und SPD, Markus Söder, Friedrich Merz, Lars Klingbeil und Saskia Esken (von links). (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Der Koalitionsvertrag von Union und SPD enthält wenige Zumutungen, dafür viele teure Wahlgeschenke. Dumm nur, dass die am Ende auch jemand bezahlen muss.

Das wichtigste Wort im Koalitionsvertrag findet sich auf Seite 51. Es ist kein schönes Wort, im Gegenteil, es handelt sich um eine dieser endlosen deutschen Buchstabenschlangen, die sich im Mund von Nichtmuttersprachlern leicht verknoten können. Das entscheidende Wort in dem 144 Seiten umfassenden Vertragswerk lautet: Finanzierungsvorbehalt. Es steht in Zeile 1627 am Ende eines Satzes, den man leicht überlesen kann, dabei besitzt er gewaltiges Spaßverderber-Potenzial. Dieser harmlos anmutende Satz hat die Macht, die ganze schöne Schuldengaudi von Union und SPD am Ende zu vermiesen: „Alle Maßnahmen des Koalitionsvertrages stehen unter Finanzierungsvorbehalt.“

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