Süddeutsche Zeitung

Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Weihnachten ohne Kindle

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Kunterbunte Weihnachtsbeleuchtung, Lesegeräte für elektronische Bücher - oder einfach nur ein Studium für den Nachwuchs: Das Christfest bietet viele Möglichkeiten, Geld auszugeben.

Erleuchteter Weihnachtsfan

Das Fest der Liebe ist für einen Engländer das Fest der tausend Lichter. Fast 35.000 Euro hat Alex Goodwind in diesem Jahr für die weihnachtliche Außendekoration seines Hauses ausgegeben. Dass der 24-Jährige vor und nach Weihnachten seine Brötchen als Elektriker verdient, mag ihm dabei helfen. Der Daily Express berichtet, dass der 24-jährige Weihnachtsfan bereits im Oktober mit den Vorbereitungen beginnt. Seit er 14 ist, installiert er die Beleuchtung - jedes Jahr ein wenig größer, heller und prunkvoller.

Für die 120.000 Glühbirnen, die das Areal seines Eigenheims dieses Jahr beleuchten, hat er nicht nur die Energieversorgung entsprechend erhöhen lassen, sondern ist auch bereit, tief in die Tasche zu greifen: Denn Goodwins jährliche Stromrechnung ist doppelt so hoch, wie die einer normalen Familie.

Immerhin bringt das kleine Weihnachtswunderland noch ein wenig Geld ein. Denn Alex Goodwind sammelt bei den zahlreichen Besuchern seines Vorgartens auch Spenden - allerdings nicht für die Stromrechnung, sondern für ein Hospiz in dem seine inzwischen verstorbene Mutter gepflegt wurde.

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Kein Kindle unterm Christbaum

Wer zu Weihnachten einen sogenannten Kindle verschenken will, hat schlechte Karten. Denn das vom Internet-Buchhändler Amazon entwickelte Gerät, mit dem E-Books gelesen werden können, erfreut sich großer Beliebtheit.

Tim Goldman, "Tech-Check"-Experte von cnbc.com schreibt den Erfolg des weißen Lesegeräts dem "Oprah-Effekt" zu. Denn wann immer die beliebte TV-Moderatorin Oprah Winfrey ein Produkt besonders schätzt und in ihrer Sendung lobt, schnellen die Verkäufe nach oben. Nun sind die Kindles knapp - und das auch noch kurz vor Weihnachten. Derzeit beziffert Amazon dem Bericht zufolge die Lieferzeit auf elf bis 13 Wochen, damit werden die Geräte erst lange nach Weihnachten ausgeliefert.

Damit ist es nicht mehr möglich, das Gerät, mit dem man E-Books und E-Zeitschriften lesen kann, zu Weihnachten zu verschenken - es sei denn, man schaut bei der Konkurrenz. Immerhin gibt es beim Internetauktionshaus E-Bay den Kindle (Normalpreis: 359 Dollar) noch fristgerecht zu kaufen, allerdings zu entsprechenden Preisen um die 600 Dollar. Noch ist die Spanne nach oben offen: Ein Kindle ist schon für 999 Dollar annonciert.

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Taufpate Finanzamt

Drei Monate haben die Schweden Zeit, dann müssen Neugeborene einen Namen haben. In der Realität bleiben die Babys jedoch häufig erst einmal namenlos - und genau das treibt die Finanzämter des skandinavischen Staates zur Weißglut. Denn die Behörden müssen die Kleinen für die Steuer registrieren.

Entsprechend deutlich bekommen die betroffenen Eltern derartige Versäumnisse zu spüren. Sie müssen in solchen Fällen nicht nur möglichst schnell möglichst kreativ werden, sondern werden nach Informationen des Nachrichtenportals UPI auch kräftig zur Kasse gebeten: Wenn nach der Drei-Monats-Frist keine namentliche Registrierung bei der zuständigen Behörde vorliegt, wird eine Strafe von mehr als 900 Euro fällig. 400 Fälle von namenlosen Kindern lägen derzeit in Schweden vor. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen - denn die Kontrollen konzentrieren sich bislang nur auf Südschweden.

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Studium bald unerschwinglich

Für viele junge US-Studenten könnte ein College-Studium bald unerschwinglich werden. Denn im Vergleich zu den Lebenshaltungskosten und den durchschnittlichen Haushaltseinkommen sind die Studiengebühren überproportional gestiegen. Nach dem von cnn.com zitierten Report des National Center for Public Policy and Higher Education sind die Studiengebühren zwischen 1982 und 2007 bereits inflationsbereinigt um 439 Prozent gestiegen - die Einkommen dagegen nur um 147 Prozent.

Auch andere Ausgaben - etwa für Gesundheit, Lebensmittel oder Mieten seien nicht in diesem Maße gewachsen.

Das bedeutet aber für viele Familien, dass sie sich eine gute Ausbildung und ein Studium für ihre Kinder nicht mehr leisten könnten. Damit fallen im Vergleich zu anderen Nationen die Vereinigten Staaten nicht nur im Bildungsranking zurück, da weniger junge Menschen studieren können.

Leidtragende sind die Familien, die häufig ein Darlehen aufnehmen müssen, um die Kosten für den College-Besuch des Nachwuchses - der immerhin bis zu 40 Prozent eines Durchschnittseinkommens beträgt - aufzubringen.

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