Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Virtuelles Gold

Wie klappt Krisenbewältigung? Ein Künstler aus Kalifornien muss es noch lernen, während ein Lehrer aus Idaho den Dreh schon raus hat. Mehr dazu im Klick-Blick.

Renate Heilmeier

Hundert Kilo Gold wollte ein Künstler in Kalifornien als Skulptur in einer Galerie präsentieren. Nun meldet Consumerist.com, dass das Kunstprojekt wohl den oft ungeahnten Zusammenhängen der Finanzkrise zum Opfer fiel.

Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz: Ohne Gold nix los: Ein Kunstwerk fällt der Finanzkrise zum Opfer.

Ohne Gold nix los: Ein Kunstwerk fällt der Finanzkrise zum Opfer.

(Foto: Foto: dpa)

Das Gold hatte die Galerie des Künstlers bei Standford Coins and Bullion, einem Zweig der Standford-Finanzgruppe gekauft. Diese hatte allerdings in einer Art Pyramidenspiel zahlreiche Investoren um insgesamt acht Milliarden Dollar (über sechs Milliarden Euro) geprellt.

Der Fall wird untersucht, währenddessen das Geld bei der Bank eingefroren ist. Und die Lieferung des Feingolds wurde ebenso gestoppt wie andere Auszahlungen.

Statt der Goldbarren, welche die Gagosian Gallery präsentieren wollte, hieß es für die Besucher: "Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Vernissage am Samstag leider abgesagt ist." Solange das Gold nicht geliefert wird, ist der Beginn der Ausstellung auf unbestimmte Zeit verschoben.

Lesen Sie auf der zweiten Seite, warum der illegale Handel mit gefälschten Pharmaka gegenüber dem klassischen Drogenhandel aufholt.

2000-mal so einträglich wie der Handel mit harten Drogen

Der Telegraph glaubt zu wissen, dass Drogendealer inzwischen ihr Geschäftsfeld Richtung Pharmazie verlagern.

Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz: Gefälschte Viagra-Tabletten: Das Geschäft lohnt sich.

Gefälschte Viagra-Tabletten: Das Geschäft lohnt sich.

(Foto: Foto: AP)

Der Grund: Der Verkauf gefälschter Potenzpillen bringt nach Schätzungen eines Experten 2000-mal so viel ein wie der Handel mit harten Drogen. Und dabei ist das Risiko - zumindest für die Verkäufer - deutlich geringer. Leider gilt das nicht unbedingt für die Kunden. In den letzten Monaten starben in Singapur mehrere Männer nach der Einnahme nachgemachter Viagra-Pillen.

Anders als beim Drogenschmuggel läuft das illegale Geschäft mit den Potenzpillen überwiegend anonym und über Internet-Versand, die Strafen sind vergleichsweise milde. Und: Ein Kilo des aktiven Viagra-Wirkstoffs sei bereits für 35 Euro erhältlich. Die Tatsache, dass mit den Fake-Pillen riesige Gewinnmargen möglich sind, ziehe immer mehr illegal operierende Drogenhändler ins Metier.

Lesen Sie auf der dritten Seite, mit welch innovativen Methoden ein amerikanischer Lehrer seine Unterrichtsmaterialien sicherstellt.

Werbung im Klassenzimmer

Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz: Auch ohne Werbung: In diesem Klassenzimmer ist das Papier noch nicht knapp.

Auch ohne Werbung: In diesem Klassenzimmer ist das Papier noch nicht knapp.

(Foto: Foto: dpa)

Ein Lehrer in Idaho entdeckt gerade neue Werbeträger. Nachdem die Schule das Kontingent für Papier kürzte, verkaufte der Lehrer, der übrigens Geschichte und Wirtschaft unterrichtet, den freien Platz auf Arbeitsblättern und Schulaufgaben als Anzeigen. In Zukunft bekommen die Schüler neben dem Unterrichtsstoff auch Werbung für eine ortsansässige Pizzeria ausgehändigt.

Damit zeigt der Wirtschaftslehrer auch die praktische Anwendung seines Fachs, wie khq.com berichtet. Der Eigentümer der Pizzeria kaufte Papier im Wert von 315 Dollar, also nicht ganz 250 Euro und druckte darauf seine Anzeigen. Auf diese Blätter kopiert nun Lehrer Jeb Harrison seine Unterlagen für die Schulklassen.

Auf Seite vier lesen Sie über Höflichkeit im Schnapsladen.

"Bitte" und "Danke" im Schnapsladen

Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz: Spirituosenladen in den USA: Höflichkeit soll in Pennsylvania nun zum Grundton gehören.

Spirituosenladen in den USA: Höflichkeit soll in Pennsylvania nun zum Grundton gehören.

(Foto: Foto: AP)

Das alte Sprichwort "Der Kunde ist König" soll nun auch in den staatlichen Spirituosenläden in Pennsylvania Gültigkeit bekommen.

Diesen Monat startet eine Trainingseinheit, die Verkäufern beibringen soll, dass Sie keine wortfaule Behörde, sondern ein freundlicher, kundenorientierter Vertrieb von alkoholhaltigen Getränken sind. Denn in Pennsylvania hat der Staat ein Monopol auf den Verkauf von Hochprozentigem. Bisher war in den Geschäften eher das gleichgültige Verhalten der Verkäufer sprichwörtlich. Aber das soll sich nun ändern.

The Philadelphia Inquirer berichtet, dass das Pennsylvania Liquor Control Board 170.000 Dollar, also gut 130.000 Euro investiert, um dem Personal der staatlich betriebenen Verkaufsstellen beizubringen, an den richtigen Stellen "bitte" und "danke" zu sagen.

Immerhin 4000 Angestellten kommt der Crashkurs für kundenfreundliches Verhalten direkt oder indirekt zugute. Und wahrscheinlich noch deutlich mehr Kunden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: