Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Bear Stearns - was am Ende übrig bleibt

Warum Bear Stearns bei Ebay aufblüht, welche Patzer sich Stellenbewerber erlauben, und wie die Finanzkrise den Klau am Bau fördert.

Renate Heilmeier

Bear-Mania

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Andenken aus längst vergessenen Tagen: Ein T-Shirt von Bear Stearns versteigert für über 100 Dollar - damals galt der Erfolg der Bank - heute den noch verbliebenen Werbegeschenken.

(Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Bei bildenden Künstlern kennt man das Phänomen: Nach ihrem Ableben werden ihre Werke nicht selten wertvoller als zu Lebzeiten. So ähnlich funktioniert das im Moment mit allen möglichen Andenken, die einst als Merchandisingartikel und Give-aways für die skandalbehaftete Investmentbank Bear Stearns produziert wurden und nun als seltene und unwiederbringliche Memorabilia bei Online-Aktionen landen.

Yahoo berichtet von den begehrten Überbleibseln der Investment-Bank. Etwa den aktuellen Gegenwert von 14 bis 15 Aktien des Bankhauses musste der Käufer in einer Auktion für ein gebrauchtes "Extra-large-T-Shirt" mit aufgedrucktem Logo hinblättern, nämlich über 150 Dollar. Auch die Verkäuferin des Artikels findet das "pretty crazy", freut sich aber über diesen Kursgewinn des alten T-Shirts ihres Mannes.

Blow your job

Careerbuilder.com sucht in einer Umfrage bei US-amerikanischen Personalabteilungen und Job Recruiting Agenturen regelmäßig nach den neuesten Ausrutschern bei Vorstellungsgesprächen. Mehr als 3000 Personaler wurden dafür befragt, um nun die Hitliste der ungeheuerlichsten Fehler zu erstellen. Die Reihenfolge ist variabel, die Fehlerliste aber real.

Wie man sich in amerikanischen Büros um seinen potentiellen Job bringen kann: Eine Bewerberin habe während des Gesprächs begonnen, ihre Haare zu bürsten, ein Anwärter erwähnte als Kündigungsgrund für seinen vorhergehenden Job, dass er den Chef geschlagen habe.

Aber auch telefonisch kann man sich gewaltig daneben benehmen. Ein Job-Anwärter ging an sein klingelndes Handy und wollte seinen zukünftigen Arbeitgeber aus dessen eigenem Büro schicken, weil es sich um ein Privatgespräch handelte.

Ein anderer Kandidat machte selbst beim Telefon-Vorgespräch schon den entscheidenden Fehler und betätigte mit dem Hörer in der Hand hörbar die Klospülung. Für den europäischen Arbeitsmarkt wohl nicht ganz so schockierend wie die übrigen Patzer: Ein Bewerber habe beim Gang zum Vorstellungsgespräch noch schnell per Schnüffeltest geprüft, ob auch sein Deo der Aufregung standhalte. Punktabzug gibt es da von der Personalabteilung auch, wenn nichts zu riechen ist.

Bear Stearns - was am Ende übrig bleibt

Klau am Bau

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Vorstellungsgespräche sind die Tür zu einem neuen Job. Sehr private Umgangsormen sollten lieber zu Hause bleiben...

(Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Noch eine Nebenwirkung der Immobilienkrise in den USA: Zahlreiche Gebäude bleiben länger als geplant im Rohbauzustand. Wenn aber nicht mehr weitergebaut wird, weil die Baufirma pleite ist oder die weitere Finanzierung nicht geklärt, profitieren Gauner, die solche Baustellen plündern.

Karen Blythe, die Leiterin eines Präventionsprogramms der Bauindustrie gegen Kriminalität mit Sitz in Kalifornien im Chicagoer Daily Herald: "Die Baustellen-Diebe nehmen einfach alles mit." Was nicht niet- und nagelfest ist, lande beim nächsten Eisenwarenhändler. Der Gesamtverlust für geklaute Werkzeuge und Baumaterialien belaufe sich in den USA im Jahr auf 26 Millionen Dollar.

Das Vergehen sei, so Blythe, unglaublich verbreitet. Weil es so einfach sei und auch die Wahrscheinlichkeit, auf frischer Tat ertappt zu werden, eher gering. Trotzdem koste der Diebstahl am Bau hohe Summen. Die entstehenden Verluste würden schlicht an die Kunden weiter verrechnet. Dass sich der Klau am Bau auch in Industrieländern lohnt, zeigt die Rechnung im Daily Herald. Aus einem einzigen verlassenen Rohbau habe sich eine Diebesbande Rohstoffe in Wert von 1000 Dollar geholt. Auch hier helfen die hohen Rohstoffpreise für Kupfer, Aluminium und andere Baustoffe mal wieder den Falschen.

Deadline für Lotto-Pot

Allein 1000 britische Pfund pro Tag brachte die richtige Losnummer an Zinsen. Nur: Der glückliche Gewinner der stattlichen Summe von 6.989.367 Pfund (also umgerechnet 8.886.558 Euro) wusste nichts davon und ging leer aus. Nach der Ziehung, die bereits im September 2007 stattgefunden hatte, wurde das Gewinnlos von niemandem eingereicht wie die bbc berichtet.

Der Albtraum eines jeden Lottospielers: die Millionen gewinnen, aber sie dann doch nicht bekommen. Trotz sechs Richtiger und korrekter "Lucky Star Number", einer von zwei Zusatzzahlen, stand dieses Los für seinen Käufer unter keinem glücklichen Stern.

Die staatliche Lotteriegesellschaft habe zwar alles Mögliche unternommen, den Besitzer des Loses ausfindig zu machen. Doch nachdem sich innerhalb der vorgegebenen Frist niemand gemeldet habe, um den Gewinn einzustreichen, ging die Gewinnsumme nun als Spende an den lotterieeigenen Fonds für wohltätige Zwecke.

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