Klick-Blick: Skurrile News aus dem Netz:Aufbauhilfe mit Affen

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Warum 2000 Affen aus Puerto Rico in den Irak umziehen, westliche Yoga-Gurus in Indien Patente klauen und amerikanische Singles um Elternzeit kämpfen - der Klick-Blick klärt auf.

Renate Heilmeier

Fast zwei Millionen Dollar hat es sich das US-Militär kosten lassen, den Zoo in der irakischen Hauptstadt Bagdad wiederaufzubauen. Sogar Tierpfleger wurden extra ausgebildet. Nun hat sich der Tierpark zu einer Besucherattraktion entwickelt - 8000 bis 10.000 Menschen schauen jede Woche vorbei. Nur Tiere werden noch händeringend gesucht. Denn die Bewohner, die vor dem Irakkrieg auf dem Gelände wohnten, gibt es nicht mehr.

Ab in den Zoo - heißt es für 2000 Affen aus der Karibik. (Foto: Foto: AP)

Gut, dass Puerto Rico derzeit ein riesiges Affenproblem hat. Wie newsvine.com berichtet, ist der Inselstaat froh, einen Abnehmer für die mehr als 2000 bisher wildlebenden Rhesus- und Husarenaffen gefunden zu haben.

Gleichgewicht der Natur gestört

Die Population hatte sich rasant vermehrt, nachdem vor 30 Jahren einige der in der Karibik nicht beheimateten Affen aus einer Forschungsanlage entkommen konnten. Inzwischen ist das natürliche Gleichgewicht der Natur gestört, Wildhüter hätten bereits die ersten Affen erschießen müssen, heißt es in dem Bericht.

Kaum einer der 90 Zoos, die man angeschrieben hatte, wollte die Fahrtkosten übernehmen und die Affen adoptieren. So werden die Störenfriede nun in den Irak exportiert.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie westliche Gurus indische Yoga-Patente klauen.

Patente für Yoga-Positionen

Ein Inder macht eine Yoga-Übung: Westliche Gurus wollen sich die Patente greifen. (Foto: Foto: AP)

Seit Meditation und Yoga den Weg in den Westen gefunden haben, werden diese Trends dort auch vermarktet. Das Geschäft mit dem entspannenden Sport sei inzwischen milliardenschwer, berichtet Telegraph.co.uk. 250 Milliarden Euro werden im Jahr umgesetzt. Allein in den Vereinigten Staaten sind im Zusammenhang mit Yoga 130 Patente und 2300 Markennamen angemeldet worden. Meistens handelt es sich um Yoga-Lehrer aus westlichen Ländern, die ein schnelles Geschäft wittern. Sie versuchen, Patente auf althergebrachte und überlieferte Übungen (Asanas) anzumelden.

Gegen solche Patent-Piraterie wollen die Inder nun vorgehen und versuchen, einen kollektiven Schatz des Subkontinents schützen zu lassen - nämlich alle traditionellen Yoga-Positionen. Zu diesem Zweck wurde ein Team aus Gurus und Wissenschaftlern gegründet, das einen Katalog mit den überlieferten Yoga-Positionen erarbeitet und über das Internet den Patentämtern in aller Welt zur Verfügung stellt.

Die so entstandene Yoga-Bibliothek soll bis Ende des Jahres 1500 Positionen umfassen, die dann kein europäischer oder amerikanischer Yoga-Guru mehr als Eigentum registrieren kann.

Lesen Sie im dritten Teil, wie Internetbetrüger ihre Geschäfte mit dem guten Namen des US-Präsidenten machen.

Betrug mit Obama

Für viele Amerikaner ist er ein Hoffnungsträger - und auch zahlreiche Internetbetrüger freuen sich über den neuen Präsidenten Barac k Obama. Im Internet tauchen immer wieder Anzeigen, Mails und Links zu Seiten auf, von denen eine Software heruntergeladen werden kann. Mit deren Hilfe, so das Versprechen, könnten Amerikaner staatliche Unterstützung und kostenfreie Kredite im Rahmen eines Konjunkturprogramms erhalten, berichtet msnbc.com.

Geworben wird mit vertrauenerweckenden Blogs, auf denen vermeintliche Feuerwehrmänner und junge Familienväter davon berichten, bereits einen Scheck in Höhe von 12.000 Dollar (9500 Euro) bekommen zu haben, um vorübergehende wirtschaftliche Engpässe auszugleichen - sogar eine Abbildung des Schecks ist zu sehen. Einziger Haken: Dieser ist nicht echt.

Die Recherchen ergaben, dass es sich bei den Anbietern um Briefkastenfirmen handelt. Wer vergisst, die kostenlose Software zu kündigen, muss damit rechnen, dass Abogebühren von 50 bis 70 Dollar eingezogen werden. Die Community-Seite Facebook hat bereits reagiert und akzeptiert keine entsprechenden Anzeigen mehr.

Lesen Sie im vierten Teil, wie amerikanische Singles um Elternzeit kämpfen.

Elternzeit für Singles

Halten Arbeitgeber mehr Vergünstigungen für Menschen in Paarbeziehungen bereit als für erklärte Singles? Die Internetseite Careerbuilder.com stellte in einer Umfrage fest, dass 21 Prozent aller Erwerbstätigen, die alleine leben, davon überzeugt sind, dass in ihrem Unternehmen verheiratete Kollegen bevorzugt behandelt werden. Sogar 30 Prozent glauben, dass Verheiratete ihre Arbeitszeit flexibler und ihren Bedürfnissen angepasster gestalten können.

Tatsache ist, dass es für Singles keine Elternzeit oder entschuldigte Fehlzeiten, wenn der Nachwuchs erkrankt, gibt. Doch nun schlagen die Singles zurück, die in Babyboom-Zeiten die Arbeit der pausierenden Kolleginnen und Kollegen übernehmen müssen.

Der Angestellte John Welton sprach, nachdem rund die Hälfte seiner Kollegen bereits wegen Elternzeit pausiert hatte, ein ehrliches Wort mit seinem Chef: Nach unzähligen Vertretungsdiensten brauchte der Single nun selbst eine Auszeit - und bekam sie in Form eines verlängerten Urlaubs.

Chefs betonten in der Umfrage, dass die persönlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt werden müssen und man unabhängig von Kinderzahl und Familienstand auf jeden einzelnen Beschäftigten individuell eingehen müsse.

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