Kirch-Prozess:Staatsanwaltschaft durchsucht Räume der Deutschen Bank

Erneute Razzia bei der Deutschen Bank: Die Staatsanwaltschaft weitet ihre Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Kirch-Prozess aus - und durchsucht Geschäftsräume des Finanzkonzerns in Frankfurt.

Ermittler der Staatsanwaltschaft München durchsuchen Räume der Deutschen Bank in Frankfurt. Hintergrund seien Ermittlungen im Kirch-Fall, so ein Sprecher der Behörde. Die Bank bestätigte die Durchsuchung. Auch die Privaträume eines Beschuldigten in Hessen werden den Angaben zufolge durchsucht.

Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass sie die Ermittlungen gegen die Deutsche Bank ausweitet: Es werde nun gegen weitere Mitarbeiter des Kreditinstituts und gegen Mitarbeiter von zwei Anwaltskanzleien ermittelt, sagte ein Sprecher. Unter den Beschuldigten seien Rechtsanwälte, die die Deutsche Bank im Prozess um Schadenersatz für die Kirch-Erben vertreten hätten.

Es handele es sich um ein viertes Ermittlungsverfahren neben den bekannen drei. Die Ermittlungen gegen den früheren Vorstandssprecher Rolf Breuer, seinen Nachfolger Josef Ackermann und weitere Ex-Vorstände sowie gegen den derzeitigen Co-Chef des Branchenprimus, Jürgen Fitschen, liefen weiter.

Die Münchner Staatsanwaltschaft wirft den Bankern vor, sich in dem Verfahren um eine Mitschuld der Deutschen Bank an der Pleite von Kirchs Medienimperium abgesprochen und dabei die Unwahrheit gesagt zu haben.

Am Montag hatte bereits die Kanzlei Hengeler Mueller, die die Bank im Verfahren um die Pleite des Medienimperiums von Leo Kirch von Anfang an beraten hatte, bestätigt, dass in der vergangenen Woche ihre Geschäftsräume in Frankfurt durchsucht worden sind. Dabei seien auch Unterlagen beschlagnahmt worden. Die Kanzlei hatte die Deutsche Bank und ihren Ex-Vorstandschef Rolf Breuer in dem Fall bis kurz vor dem Vergleich mit den Erben Kirchs begleitet und die Manager auch auf ihre Auftritte vor Gericht vorbereitet.

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