Familie und Kinder:"Wir brauchen mehr Dreck, mehr Schlamm, mehr Pfützen"

Familie und Kinder: "Spielen ist gelebte Selbstbestimmung" sagt Seniorchef Julian Richter.

"Spielen ist gelebte Selbstbestimmung" sagt Seniorchef Julian Richter.

(Foto: oh)

Spielplätze werden immer sicherer. Vor allem in den USA sehen sie oft aus wie Gefängnishöfe. Nun sorgt ein Familienbetrieb aus Oberbayern wieder für mehr Spaß am Spiel.

Von Claus Hulverscheidt

Gäbe es einen Preis für leuchtende Augen - Louis hätte alle Chancen, ihn zu gewinnen. In Windeseile ist der Neunjährige über die dicken Kanthölzer und grob behauenen Felsblöcke nach oben geklettert, und obwohl es schnell gehen musste, hat er jeden Schritt bewusst gesetzt, denn ein Geländer oder so etwas gibt es hier nicht. Vom Gipfel des Hügels aus hat man einen herrlichen Blick auf die Südspitze Manhattans, doch die Wolkenkratzer interessieren Louis nicht - er will endlich wieder rutschen. "Gerade eben habe ich mich fast überschlagen", strahlt er, was ein klein wenig geflunkert ist, denn das Einzige, was sich gerade eben überschlagen hat, ist seine Stimme. Und doch weiß man, was er meint, denn das hier ist nicht irgendeine Rutsche: Sie ist lang, steil und führt durch drei Kurven über die Felsen nach unten. Hat er keine Angst? "Nein", ruft der Blondschopf entrüstet und stößt sich ab: "Diesmal versuch' ich's noch schneller!"

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