Kein Sparzwang:Konsum im Kinderzimmer

Ob Handy, Puppe, eigenes TV-Gerät oder Fahrrad — im Kinderzimmer wird nicht gespart. Eine Umfrage hat ergeben, dass Kinder sogar zu Einkaufsberatern der Eltern werden. Selbst beim Zahnpasta-Kauf wollen sie mitbestimmen.

Die meisten Kinder in Deutschland kennen keine Sparzwänge. Nach einer repräsentativen Umfrage für den Egmont Ehapa-Verlag haben 6- bis 13-jährige Kinder durch Taschengeld und Geschenke im Jahr durchschnittlich rund 1.000 Euro zur Verfügung — rund ein Fünftel mehr als 2002.

Kein Sparzwang: Ihr eigenes Geld geben Kinder vorwiegend für Comics und Süßigkeiten aus.

Ihr eigenes Geld geben Kinder vorwiegend für Comics und Süßigkeiten aus.

(Foto: Foto: dpa)

Das Konsumverhalten im Kinderzimmer sei damit ungebrochen, teilte der Verlag mit. Ganz oben auf der Wunschliste der Kinder stünden Handys.

Für die Umfrage wurden rund 1.600 Kinder und Eltern interviewt. In Deutschland leben rund 6 Millionen Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren.

Puppen und Autos auf Wunschliste nach wie vor oben

Ob beim Spielzeug oder Bekleidung, Lebensmitteln, elektronischen Geräten und Kosmetik: Kinder haben nach der Analyse der Marktforscher als Einkaufsberater ihrer Eltern immer ein gewichtiges Wort mitzureden.

Bei Spielzeug fragen rund drei Viertel der Eltern nach den speziellen Wünschen ihrer Sprösslinge, bei Unterhaltungs- Elektronik holen mehr als ein Drittel der Mütter und Väter Rat ein.

Auf der Wunschliste der Kinder hat die Elektronik das klassische Spielzeug laut Umfrage noch nicht verdrängt. Mädchen wünschten sich nach wie vor Puppen oder Plüschtiere, Jungen liebten Lego und Modell-Autos.

Konsum im Kinderzimmer

Ganz oben auf der Beliebtheitsskala rangiert bei allen befragten Kindern nach wie vor das Fahrrad. Bei rund 18 Prozent der Jungen und 13 Prozent der Mädchen steht nach der Analyse ein Computer im Kinderzimmer, der vorwiegend für Spiele genutzt wird. Rund ein Drittel der Kinder besitze eigene Fernseher und Stereo-Anlagen.

60 Euro zum Geburtstag

Auch an Geld fehlt es den befragten Kindern nicht. Sie bekommen durchschnittlich 20 Euro Taschengeld im Monat, die Jüngeren 13, die Älteren 27 Euro.

Zum Geburtstag schenkt die Verwandtschaft im Durchschnitt 60 Euro Bargeld, zu Weihnachten gibt es zusätzlich 71 Euro. Auf den Konten der Jung-Sparer sammeln sich jedes Jahr darüber hinaus rund 600 Euro.

Ungebrochenes Markenbewusstsein

Ihr eigenes Geld geben Kinder vorwiegend für Süßigkeiten und Comics aus. Neu dazugekommen sind bei vielen Teenies die Handy-Rechnungen. Rund die Hälfte der befragten Kids besitzt bereits ein Mobiltelefon, ihre Leidenschaft ist ihnen jeden Monat 10 bis 11 Euro wert, heißt es in der Analyse.

Das ausgeprägte Markenbewusstsein der Kinder ist laut Umfrage ebenfalls ungebrochen — mehr als ein Drittel besteht inzwischen auf einer selbst ausgesuchten Zahnpasta.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: