Hier soll die hausgewordene Lust am Konsum also wieder aufblühen. Winterjacken und Strümpfe und Teller und Bettwäsche und Parfümflakons, angestrahlt von neuen Deckenleuchten, in Szene gesetzt, gehängt, gelegt. Die Gänge sind neuerdings breiter im Kaufhof an der Frankfurter Hauptwache, der jetzt nicht mehr so heißt. Hinter dem Eingang im Erdgeschoss empfängt einen die vertraute Parfümwolke, die Rolltreppen tragen die Menschen nach oben, zu Damenwäsche und handbemaltem Porzellan oder gleich in die Restaurantetage mit Skylineblick. Mehr Platz, mehr Luft, der Mief ist weg. Auf der Fassade steht jetzt "galeria", das g im Markenlogo formt eine Blume.
Shopping:Eine Lobeshymne auf das Kaufhaus
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Auf Schnäppchenjagd: Winterschlussverkauf bei Kaufhof am Stachus. Fotografiert in München am 11. Februar 1954.
(Foto: Rolf Poss /Imago)Unzählige Male haben Experten das Ende der Kaufhäuser verkündet. Nun versucht Galeria zum vielleicht letzten Mal den Neuanfang. Warum die Wunderwelt Warenhaus eine Zukunft verdient.
Essay von Jan Diesteldorf, Frankfurt
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