Technische Panne:Probleme mit Kartenzahlung können sich noch Tage hinziehen

Technische Panne: "Aus technischen Gründen keine Kartenzahlung möglich!" - Schild am Eingang eines Supermarktes in Hamburg.

"Aus technischen Gründen keine Kartenzahlung möglich!" - Schild am Eingang eines Supermarktes in Hamburg.

(Foto: Jonas Walzberg/dpa)

Ursache ist eine Softwarefehlfunktion in einem weit verbreiteten Bezahlsystem. Mehrere große Supermarktketten sind betroffen.

Seit Tagen hängt in vielen Supermärkten in Deutschland ein Schild: "Kartenzahlung nicht möglich". Und die Probleme an den Kassen könnten sich noch Tage hinziehen. Zwar gebe es inzwischen ein Update für das betroffene Zahlungsgerät des US-Herstellers Verifone, teilte der Frankfurter Dienstleister Payone am Samstag mit. Die Version sei aber nicht stabil genug, um sie flächendeckend einzusetzen.

Seit Dienstag können viele Tausend Kunden bei deutschen Einzelhändlern nicht mehr mit Giro- oder Kreditkarte zahlen. Funktioniert die Girokarte (früher EC-Karte) nicht, ist auch das Abheben von Bargeld an der Supermarktkasse nicht mehr möglich. Betroffen sind unter anderem Filialen von Aldi Nord, Edeka oder der Edeka-Tochter Netto.

Hintergrund ist eine Störung im weit verbreiteten Verifone-Gerät H5000. Es wird unter anderem von Payone und dem Konkurrenten Concardis eingesetzt. Die Dienstleister stellen die Geräte bereit und wickeln die Zahlungen ab. Die Terminals selbst und die Software dafür kommen von Verifone.

"Wir möchten betonen, dass das Problem nicht mit dem Ablauf eines Zertifikats zusammenhängt"

Zur Wiederinbetriebnahme der Geräte sei ein manueller Eingriff vor Ort entweder durch den Einzelhändler oder durch einen Techniker nötig, teilte Payone nun mit und berief sich dabei auf Verifone. Man habe bereits alle verfügbaren Ressourcen für das Update zusammengezogen. "Dennoch gehen wir davon aus, dass dieser Vorgang nicht ad hoc in der Fläche ausgeführt werden kann, sondern vermutlich einige Tage in Anspruch nehmen wird", erklärte eine Payone-Sprecherin. Unabhängig davon würden Alternativen erarbeitet, damit Karten schnellstmöglich wieder akzeptiert werden könnten.

Verifone teilte mit, mit Kunden und Partnern an der Lösung zu arbeiten. Diese stehe seit Freitag zur Verfügung. "Wir möchten betonen, dass das Problem nicht mit dem Ablauf eines Zertifikats oder einer Sicherheitslücke zusammenhängt und keine Sicherheitsbedrohung darstellt", hieß es in einer Mitteilung. Vielmehr handele es sich um eine Software-Fehlfunktion. Zuvor hatte es die Vermutung gegeben, dass die Probleme auf ein abgelaufenes Zertifikat zurückgehen könnten, das die Identität eines Rechners oder eines anderen elektronischen Geräts bestätigt.

Bargeldlose Zahlungen haben in Deutschland durch die Pandemie einen Schub bekommen. Der Umsatzanteil der Kartenzahlungen im stationären Handel stieg von 50,5 Prozent 2019 auf 58,8 Prozent im vergangenen Jahr, wie eine Anfang Mai veröffentlichte Untersuchung des Kölner Handelsforschungsinstitutes EHI ergab. Auch kontaktlose Zahlungen, bei denen Karten oder Smartphones vor das Terminal gehalten werden, sind durch die Pandemie zum Alltag geworden.

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