Rettung von Karstadt:"Ich bin irrsinnig glücklich"

Durchbruch bei Karstadt: Endlich sind alle Unterschriften beisammen, ist der Streit um die Mieten ausgeräumt und die Zukunft gesichert. Der neue Eigentümer Nicolas Berggruen gibt sich euphorisch - doch es ist noch viel offen.

Der künftige Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen hat sich optimistisch über die Zukunft der Warenhauskette geäußert. "Karstadt steht. Karstadt wird jetzt, glaube ich, ein sehr aufregendes Leben haben", sagte Berggruen, nachdem er sich mit dem Vermieter-Konsortium Highstreet geeinigt hatte. "Ich bin irrsinnig glücklich, dass ich dabei bin."

25.000 Beschäftigte konnten aufatmen, als alle nötigen Unterschriften für die Einigung vorlagen und das Amtsgericht Essen den Insolvenzplan annahm. Highstreet begrüßte die Einigung, "die durch die enormen Zugeständnisse der Vermieter möglich gemacht wurde".

Nach monatelangen zähen Verhandlungen hatten die Gläubiger den Forderungen Berggruens nach reduzierten Mieten zugestimmt. Noch nach der Einigung am Donnerstagabend seien in der Nacht nahezu alle der rund 80 erforderlichen Unterschriften eingesammelt worden, hieß es weiter. Am Freitagmorgen folgten die beiden noch offenen Unterzeichnungen.

Nun herrscht rund um das Unternehmen schon wieder große Euphorie. "Wir werden sehr viel Geld in die Modernisierung der Häuser, des Ambientes stecken", sagte Geschäftsführer Thomas Fox.

Dabei ist es fraglich, wie es inhaltlich weitergeht, denn das Konzept des künftigen Eigentümers ist erst in Grundzügen bekannt. Und das Kaufverhalten der Konsumenten hat sich in den vergangenen Jahren massiv geändert - weg von den Rundumversroungsmodellen à la Karstadt, hin zu spezialisierten Fachmärkten. Entsprechend sagte Bundesarbeitsministerin Ursula van der Leyen (CDU): "Es ist ein großer Tag der Freude für Karstadt. Karstadt ist noch nicht über den Berg, aber mit Nicolas Berggruen gibt es eine reelle Chance, das Unternehmen wieder flottzumachen."

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