Kapitalismus und Sozialismus in Marzahn:Wie die Betonwüste lebt

Marzahn

Die Allee der Kosmonauten in Berlin-Marzahn. Hier entstand die sozialistische Mustersiedlung.

(Foto: Hannah Beitzer)

Von der sozialistischen Mustersiedlung zum Problembezirk: Dieses Bild der Plattenbausiedlung Marzahn nervt ihre Bewohner. Es ist viel komplizierter.

Von Hannah Beitzer, Berlin

Plattenbau. Allein das Wort, es regt Torsten Preussing auf, jedenfalls so, wie es Leute im Westen benutzen: Plattenbau ist gleich trister Osten. Preussing lebt seit 1986 im Plattenbau. Der steht im Bezirk Marzahn-Hellersdorf am östlichen Rand von Berlin, genauer: im Stadtteil Marzahn-Nord. Preussing lebt gern dort. Fremde lesen von Marzahn allerdings nur in der Zeitung, wenn dort Nazis gegen ein Asylbewerberheim protestieren. Oder wenn die Komikerin Cindy aus Marzahn einen Auftritt hat: blondierte Haare, rosa Jogginganzug, prolliges Gehabe, Unterschichten-Bashing live aus der Betonwüste.

"Von wegen Betonwüste, wir sehen doch hier die Häuser vor lauter Grün nicht", sagt Preussing, 68 Jahre. Er lacht und weist mit der Hand auf Hochhäuser, die in der Sonne so weiß strahlen, dass es fast in den Augen wehtut. Und davor stehen Bäume mit dichten Wipfeln. Preussing ist Rentner und ehrenamtlicher Marzahn-Reiseführer. Er lacht viel, wenn er von der Geschichte seines Stadtteils erzählt, obwohl die nicht ausschließlich gute Laune macht.

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Um sie zu erzählen, führt Preussing seine Besucher mitten hinein in einen weitläufigen Bezirk mit den mehrspurigen Straßen, mitten hinein auch ins 20. Jahrhundert, als "Osten" nicht nur eine Himmelsrichtung, sondern Synonym für eine weltanschauliche Verortung war. Marzahn ist ein perfekter Ort, um herauszufinden, was passiert, wenn in den real existierenden Sozialismus mit einem Mal der Kapitalismus einbricht. Mehr noch, es ist ein perfekter Ort, um herauszufinden, was das im Alltag bedeutet hat und immer noch bedeutet. Sozialismus, Kapitalismus: Mit dem, was im Lehrbuch steht, hat es wenig zu tun.

Die "Gummistiefel-Generation" zieht in den 70er Jahren ein

Preussing steht an der S-Bahn-Station Springpfuhl. Mitte der 70er Jahre rückten hier die Bagger an, um aus fünf verstreuten Ortsteilen den neunten Stadtbezirk der Hauptstadt der DDR zu formen: Hellersdorf, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und eben Marzahn. FDJler aus 15 Bezirken Berlins, Bauarbeiter und die ersten Bewohner packten mit an. "Gummistiefel-Generation" heißen die Ur-Marzahner deswegen.

Preussing, der in der DDR Rundfunkjournalist war, kam 1986 nach Marzahn. Da hatte sich die Siedlung schon fünf S-Bahnstationen nach Norden ausgedehnt. Sie wuchs so schnell, dass sie 1986 in zwei Bezirke gespalten wurde: Marzahn und Hellersdorf. In Marzahn wohnten zur Wende etwa 170 000 Menschen. "Die Wohnungen waren sehr angesehen, sie nannten sich Vollkomfortwohnungen", erzählt Preussing. In so eine Vollkomfortwohnung in Marzahn-Nord zog er mit seiner Frau und ihrem damals einjährigen Sohn.

Der Arzt neben dem Arbeiter, der Professor neben dem Handwerker, die Ingenieurin neben dem Rentner - das war die Idee. Marzahn war eine Mustersiedlung des sozialistischen Wohnungsbaus. Daran erinnert noch heute vieles. Zum Beispiel das Kino "Sojus", das in der Nähe der S-Bahnstation Springpfuhl 1981 eröffnet wurde. "Sojus" hießen die ersten sowjetischen Raumschiffe, ein Symbol von Fortschrittsstreben und für den Wettbewerb mit dem Westen.

Marzahn

Das Kino "Sojus" zerfällt.

(Foto: Hannah Beitzer)

Raumfahrtbegriffe als Symbol für Fortschritt

Das Kino Sojus ist inzwischen längst verfallen, es riecht nach Urin, ein "Schandmal" nennt Preussing es. Zwischen dem stolzen "Sojus" und der Ruine "Sojus" liegen Jahre, die einigen seiner Nachbarn die große Katastrophe brachten, manchen das große Glück, vielen irgendwas dazwischen.

Davon erzählt Preussing auf der riesigen Straße, die vom Ursprung Marzahns wegführt und an der sich Hochhaus an Hochhaus reiht. Sie heißt "Allee der Kosmonauten", wieder so ein Weltraum-Name. "Es gab Überlegungen, sie nach der Wende in 'Allee der Astronauten' umzubenennen", sagt Preussing. Doch der alte Name blieb. Ansonsten wurde aber alles anders. "Für die Jungen war das natürlich alles ein großes Abenteuer, wie wenn man ein Fenster aufstößt", sagt Preussing. Er war nicht mehr ganz jung zur Wendezeit, ein Familienvater Anfang 40, dazu DDR-Journalist - ein Beruf, der plötzlich ideologisch verdächtig war. Chancen hatten in seinem Job eigentlich nur Leute unter 40, denen die neuen Verantwortlichen einen Systemwechsel im Kopf noch zutrauten.

Preussing hatte Glück - vielleicht auch, weil er nie über große Politik berichtet hatte, sondern über Alltagsgeschichten aus Berlin. Er durfte vorerst bleiben. Seine Frau hingegen verlor ihre Arbeit im Pionierpalast, einem Freizeitzentrum für DDR-Jugendliche. Sie betreute dort in der Abteilung "Touristik und Wehrerziehung" die Sanitäter. Noch vor dem 3. Oktober 1990, so erzählt es Preussing, haben die Verantwortlichen den Pionierpalast umbenannt in "Freizeit- und Erholungspark" und die Abteilung seiner Frau geschlossen. "Damit der Ruf nicht ruiniert wird", sagt Preussing. Es ist einer der wenigen Momente, in denen er bitter klingt. Klar, die ehemaligen Chefs seiner Frau wollten ideologischen Ballast abwerfen: Die DDR-Jugendorganisation Pioniere, sozialistische Wehrerziehung, all das gab es bald nicht mehr, durfte es nicht mehr geben. Preussings Frau war so gekränkt von ihrer Entlassung, dass sie nicht einmal die Sozialprogramme in Anspruch nahm, die ihr eigentlich zustanden. Später arbeitete sie bei einem privaten Bildungsträger.

1989 begann eine wilde Zeit - und für Marzahn der Abstieg

Marzahn

Ehemaliger Journalist und ehrenamtlicher Marzahn-Stadtführer: Torsten Preussing, 68 Jahre.

(Foto: Hannah Beitzer)

Für Preussing ging es bis 1994 im Radio weiter, dann kam doch die Entlassung. Danach begann seine "zweite Karriere", wie er sagt: in den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) des wiedervereinigten Deutschlands. Er sollte wie viele DDR-Medienleute zum Werbeberater weitergebildet werden. Dabei hätten von vornherein nur die, die sich mit Grafik und Computer auskannten, eine Chance gehabt. Trotzdem sagt er: "Das hat mir schon Spaß gemacht, ich habe den Kapitalismus genauso gelernt wie früher das Manifest."

Welch ein Kontrast das für ihn war: Von der planwirtschaftlich organisierten DDR, deren offizielle Ideologie übermäßigen Konsum ablehnte, ins wiedervereinigte Deutschland der 90er Jahre. Nicht umsonst gelten die als das Jahrzehnt der Marktgläubigkeit und des hedonistischen Konsums, befeuert von jenen Werbeagenturen, an die auch Preussing vermittelt werden sollte. Noch heute kann er die typischen Werbersprüche aufsagen: Wer nicht wirbt, der stirbt. Tu Gutes und rede darüber. Als Werber fasste er trotzdem nicht Fuß, landete schließlich im Rahmen einer ABM beim Institut für angewandte Demographie.

Und auch hier hat er Neues erfahren über den real existierenden Sozialismus und das kapitalistische Westdeutschland. Preussing bekam die Aufgabe, Heiratsanzeigen aus DDR-Magazinen auszuwerten und zu untersuchen, welchen Einfluss das politische Geschehen auf sie hatte. Das Ergebnis: "Das war alles hochprivat. In der DDR war es genauso plüschig-bürgerlich wie im Westen." Die wichtigsten Eigenschaften, die Frauen in den DDR-Anzeigen suchten, waren Treue und Zärtlichkeit, wie in Westdeutschland. Die beliebtesten Männer waren Ärzte, keine Arbeiter. Nur der Ton war ein wenig anders. "Es gab eine Anzeigenordnung in der DDR, da stand zum Beispiel drin: Man darf nicht mit Eigentum protzen", erzählt Preussing. Also schrieb der Arzt auf Partnerinnensuche eben statt "Ich habe ein Boot" - "ich interessiere mich für Boote". Und die Sache war klar.

Die DDR? Hatte "monarchistische Züge"

"Es gab zu DDR-Zeiten genügend Leute, die Geld gescheffelt haben. Die wussten schon, wie", sagt Preussing. In Wahrheit habe die DDR "monarchistische Züge" gehabt. Die Kinder der Parteikader hätten die Sekretärsposten bekommen. Die Enkel der sehr verehrten "Kämpfer gegen den Faschismus" hätten schneller ein Auto zugewiesen bekommen als der Normalbürger. "Und mit den Privilegien haben sie ordentlich angegeben", erzählt er. Im real existierenden Sozialismus mit vererbten Privilegien angeben - das hätte Marx nicht gefallen. 1989 wurden dann aber ohnehin die Karten neu gemischt.

Auf den Kapitalismus, der dann kam, habe die DDR ihre Bürger eigentlich gut vorbereitet, sagt Preussing. "Wir wussten theoretisch, wie der Kapitalismus funktioniert, jedes Studium begann mit Marx", sagt Preussing. Der geht schließlich ausführlich auf den Kapitalismus und seine Mängel ein, bevor er daraus die Notwendigkeit eines Klassenkampfs ableitet. "Das Problem war nur: Viele kannten die Theorie, aber hatten Furcht vor der Praxis." Preussing hat eine Theorie: Die, die in der DDR die Marxsche Lehre am besten verstanden hatten, konnten sich 1989 sofort umorientieren: in die Selbstständigkeit zum Beispiel. "Jeder rannte los, um sich in Sicherheit zu bringen", sagt Preussing. Wer ein bisschen Geld beisammen hatte, zog ins Einfamilienhaus an den Stadtrand. Eigentum gibt immerhin auch Sicherheit. Zurück in Marzahn blieben die anderen, für die es nicht so gut lief mit der Umorientierung. "Das war natürlich nicht das zahlungskräftigste Publikum", sagt Preussing.

Bis zur Jahrtausendwende hatte Marzahn 40 000 Einwohner verloren und wurde wieder mit Hellersdorf zusammengelegt. Schulen mussten schließen, 3500 Wohnungen und 70 öffentliche Gebäude wurden abgerissen. Wobei seitdem einiges auch neu dazukam. Zum Beispiel das 2005 errichtete Einkaufszentrum "Eastgate". Ein bescheuerter Name, findet Preussing. Und doch ist es das kommerzielle Zentrum Marzahns, mit Saturn, Klamottenketten, Drogeriemärkten - allem, was der Kapitalismus eben so mit sich bringt. Für einen Freitagnachmittag ist es dort allerdings recht leer, Preussing findet das angenehm. Vom Eastgate führt eine Promenade zum Freizeitforum Marzahn, wo es Yoga, Tanzkurse und Konzerte gibt. An der Promenade reihen sich kleine Galerien aneinander, in denen junge Künstler ausstellen. "Das Problem ist: Die Leute, die hier wohnen, stehen eher auf Hansi Hinterseer als auf Avantgarde-Kunst", sagt Preussing und seufzt. Nicht immer fruchten die Versuche, den Stadtteil interessant zu gestalten.

Marzahn

Das Einkaufszentrum "Eastgate".

(Foto: Hannah Beitzer)

Wo der wahre Kommunismus beginnt

Es sind dort viele Alte übrig von damals, und wenige Junge. Ein Problem für das ehemalige sozialistische Musterviertel, das nach der Wende gar um seine Existenz bangen musste. "Vor der Wende hieß es immer: Wenn ihr vorne einzieht, wird hinten nachgebaut. Nach der Wende war es dann umgekehrt: Wenn ihr vorne auszieht, wird hinten abgerissen", erinnert sich Preussing.

Auch sein Wohnblock sollte abgerissen werden. Er liegt eine S-Bahn-Fahrt weiter am S-Bahnhof Ahrensfelde, wo 1984 die Platten für Preussings Haus ankamen. Dort läuft der Rentner nun hinein in seine Siedlung, die entgegen der ursprünglichen Pläne immer noch steht. Die Marzahner wollten den Stadtteil, den sie in Gummistiefeln aufgebaut hatten, nämlich nicht hergeben. Und setzten durch, dass die Hochhäuser nicht abgerissen, sondern umgebaut wurden - Preussing klingt heute noch stolz, wenn er von ihrem Widerstand erzählt.

Aus den elfgeschossigen Hochhäusern, die hier einmal standen, wurden 475 Fünfgeschosser. "In mediterranen Farben", sagt Preussing und deutet auf die "Ahlensfelder Terrassen". Die Häuser leuchten rosa in der Abendsonne. Es ist die letzte Station seiner Führung, Zeit für eine Apfelschorle vor den Arkaden unweit des Bahnhofs. Preussing erzählt dort von seiner "dritten Karriere" - dem Engagement für seinen Stadtteil. Um die Jahrtausendwende waren seine ABM zu Ende, er bald Rentner. Er schrieb einen Marzahn-Wanderführer, engagierte sich im Bewohnerbeirat. "Der eigentliche Kommunismus beginnt da, wo Menschen freiwillig anfangen, gemeinnützige Arbeit zu leisten", sagt er. Daran glaubt er immer noch, auch wenn die schöne Theorie im real existierenden Sozialismus nicht Wirklichkeit wurde.

Wie es mit Marzahn weitergeht

Marzahn

Die Ahrensfelder Terrassen - "fast wie betreutes Wohnen", sagt eine Nachbarin.

(Foto: Hannah Beitzer)

Vor den Arkaden sitzt auch das Ehepaar Götte bei einem Bier, Nachbarn von Preussing. Beide sind sie in Berlin geboren, er in Neukölln, sie im Friedrichshain - ein west-ostdeutsches Liebespaar. Sie heirateten 1960, ein Jahr vor dem Bau der Mauer und wohnten zunächst in West-Berlin. 1969 zogen sie nach Stuttgart und blieben 40 Jahre dort. Dann kamen sie zurück nach Berlin, gemeinsam mit ihrer Tochter. Alle drei wohnen nun in Marzahn, nur die Enkeltochter lebt im Westberliner Stadtteil Wedding.

"Das Berlin, das wir 1969 verlassen haben, war ein anderes als heute", sagt er. Merken die Göttes denn überhaupt, dass sie heute im Osten leben, anders als nach ihrer Heirat? Sie nicken heftig. "In West-Berlin ist es heute viel schmutziger als hier", sagt sie und weist auf die Straße. Ganz so ist es natürlich in Wahrheit nicht, aber läuft man durch den urbanen und chaotischen Westberliner Stadtteil Neukölln, wo die Göttes früher lebten, oder den Wedding, wo heute ihre Enkeltochter wohnt, dann hat sie schon recht. Marzahn-Nord wirkt im Vergleich dazu verschlafen und friedlich. "Hier ist es fast wie Betreutes Wohnen, der Hausmeister kümmert sich um alles, die Wohnungen sind komplett neu, neue Türen, neue Fenster, neue Böden", sagt sie.

Marzahn Hills? Warum nicht!

Marzahn Hills

Verwegener Plan: Schriftzug "Marzahn" in den Bergen.

(Foto: Nicole Mühlberg/Karoline Köber/dpa)

Vollkomfortwohnungen. Dieses alte DDR-Wort hängt in der Luft, während die Göttes aus dem Schwärmen nicht mehr rauskommen. Für das Ost-West-Berliner Ehepaar, frisch zurück aus Stuttgart, sind Sauberkeit und Bequemlichkeit heute ebenso wichtig wie für die junge Familie Preussing 1986. Preussings Frau starb 2008, sein Sohn macht gerade im Rahmen seines Studiums ein Praktikum in Bayern. Danach will er aber wieder zurückkommen nach Marzahn. "Immer wenn er Freunde in Prenzlauer Berg besucht, sagt er: Am schönsten ist es doch hier", sagt Preussing. Der Junge, der längst kein Junge mehr ist, ist im Stadtteil ebenso verwurzelt wie sein Vater. Er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und hat bis auf das Praktikum immer bei seinem Vater gewohnt.

Seit einigen Jahren ziehen ohnehin wieder mehr Leute nach Marzahn, auch junge. Der Grund sind die hohen Mieten im Stadtzentrum. Und auch die Jungen wollen sich nicht mehr abfinden mit dem schlechten Ruf ihres Viertels. Seit 2006 betreiben Kinder aus Marzahn-Nord in einem alten Elfgeschosser die "Pension 7. Himmel", deren Gästen Preussing immer wieder mal Führungen anbietet. Und neulich hatten zwei Grafikerinnen eine neue Idee: In riesigen Lettern im Hollywood-Stil wollen sie "Marzahn" in die Ahrensfelder Berge schreiben. Sie suchen noch Sponsoren für das Vorhaben, wollen Werbung machen für einen Stadtteil, der ihnen zu unrecht als abgeschrieben gilt. "Da gab's natürlich Vorbehalte: Verschandelt das nicht die Landschaft?", sagt Preussing. Er hingegen findet das Vorhaben gut. Die einstige sozialistische Mustersiedlung hat auch im Kapitalismus eine Zukunft, hoffen idealistische Marzahner wie Preussing. Wenngleich es dazu heute ganz andere Dinge braucht, als ein Paar Gummistiefel.

"Schneller, höher, weiter: Macht uns der Kapitalismus kaputt?" - Diese Frage hat unsere Leser in der neunten Runde des Projekts Die Recherche am meisten interessiert. Dieses Dossier soll sie beantworten:

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