Kleinststaaten wie Monaco und Andorra
Nach der sogenannten Luxemburg-Leaks-Affäre verstärkt Brüssel seine Bemühungen gegen die Steuerflucht von Konzernen. Im Zuge dessen hat die EU-Kommission eine Liste mit 30 Steueroasen veröffentlicht. Zu den nicht mit der EU kooperierenden Ländern gehören in Europa die Kleinstaaten Monaco, Andorra, Liechtenstein sowie die Kanalinsel Guernsey.
Die meisten Steueroasen befinden sich den Angaben zufolge aber in der Karibik. Auch das zu China gehörende Hongkong wird genannt. Die EU-Kommission beruft sich auf Daten der EU-Staaten und will mit dem Schritt den Druck auf die Steueroasen erhöhen und mehr Transparenz schaffen. Konkrete Maßnahmen gegen diese Länder nannte sie zunächst nicht.

Exklusiv Schließen von Steuerschlupflöchern:EU verschärft Kampf gegen Steuerflucht von Konzernen
Internationale Konzerne verschieben Gewinne so lange, bis der Steuersatz fast bei null liegt. Mit einheitlichen Regeln will die EU-Kommission das jetzt ändern.
Einheitliche Besteuerung in ganz Europa
Wie bereits im Mai angekündigt, startet die Brüsseler Behörde zudem einen neuen Anlauf, um Unternehmensbesteuerung europaweit einheitlich zu gestalten. Die Kommission will vereinheitlichen, was Konzerne als Kosten in den Steuererklärungen absetzen dürfen - und was nicht. Für multinationale Konzerne sollen die Regeln dann verpflichtend sein.
Gemeinsame Mindeststeuersätze seien aber nicht geplant, sagte der für Steuerfragen zuständige EU-Kommissar Pierre Moscovici. Der genaue Vorschlag, der mit EU-Staaten und EU-Parlament abgestimmt werden muss, soll bis Ende 2016 präsentiert werden. Zum automatischen Austausch von Informationen zu Steuervorbescheiden haben die EU-Finanzminister bereits im April Zustimmung signalisiert.