Kampf gegen leere Kassen:Griechenland will Luxussteuer auf große Autos erheben

Ein Mittelklasse-Auto: etwa 400 Euro jährlich. Ein Luxuswagen: sogar mehr als 5000 Euro. Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen führt die griechische Regierung eine Sondersteuer ein. Auch für Poolbesitzer könnte es teuer werden.

Gerade erst hat Griechenland neue Hilfszusagen von den Euro-Partnern erhalten. Doch die Lage ist weiter angespannt: Die Geldgeber drängen auf weitere Reformen und die Wachstumsaussichten sind schlecht. Nach Einschätzung des renommierten griechischen Wirtschaftsforschungsinstituts IOBE wird die griechische Wirtschaft im laufenden Jahr um 4,8 bis fünf Prozent schrumpfen. Bisher waren die Forscher von einem Minus in Höhe von 4,6 Prozent ausgegangen.

Wie dringend Griechenland Geld braucht, müssen nun die Besitzer von Mittelklasse- und Luxuswagen erfahren: Durch eine Sondersteuer sollen die Autohalter etwa 130 Millionen Euro beitragen, um das große Loch in den öffentlichen Kassen zu stopfen.

Wer einen bis zu fünf Jahre alten Wagen mit mehr als 1,93 Litern Hubraum fährt, muss beispielsweise jährlich 418,70 Euro zahlen. Der Besitzer eines 2,6 Liter-Autos muss 1420 Euro abgeben. Noch stärker werden die Halter von Luxuswagen zur Kasse gebeten. Sie müssen an den Fiskus bis zu 5380 Euro jährlich überweisen.

Auch die Besitzer von privaten Schwimmbädern sollen helfen, die Staatskasse aufzufüllen. Für einen 30 Quadratmeter großen Innenpool etwa werden jährlich 960 Euro fällig. Dies sei Teil eines neuen Gesetzes, das vom Parlament in Athen in den kommenden Tagen gebilligt werden soll, berichtete die griechische Presse übereinstimmend.

Bis zum Jahresende sollen auch die Besitzer von Yachten, Hubschraubern und Flugzeugen zur Kasse gebeten werden. "Alle, die Geld haben, müssen helfen. Anders geht es nicht", sagte ein Mitarbeiter des Finanzministeriums.

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