Kampf gegen die Schuldenkrise:Griechen drohen Steuersündern mit dem Pranger

Weitverbreitete Steuerhinterziehung gilt als eine Ursache für Griechenlands gewaltigen Schuldenberg. Dem Staat entgehen Milliarden, die ihm zustehen - und die er dringend braucht, um seinen Haushalt zu sanieren. Die Regierung droht deshalb nun damit, die Namen von Steuerbetrügern zu veröffentlichen.

Steuerbetrüger prellen den hochverschuldeten griechischen Staat um Milliarden. Jetzt droht ihnen die Regierung mit dem Pranger: Die Daten Hunderter Steuerhinterzieher, die dem Fiskus jeweils mehr als 150.000 Euro schulden, sollen im Internet veröffentlicht werden.

Kampf gegen die Schuldenkrise: In Griechenland müssen Hunderte Steuerbetrüger befürchten, dass ihre Namen veröffentlicht werden.

In Griechenland müssen Hunderte Steuerbetrüger befürchten, dass ihre Namen veröffentlicht werden.

(Foto: AP)

"Das werden wir in den nächsten Tagen machen", sagte Finanzminister Evangelos Venizelos. Sein Sprecher fügte hinzu, dass die Maßnahme zunächst vor allem größere Unternehmen aber auch einzelne Bürger treffen werde. Bisher seien die Namen von Personen und Firmen nicht publik gemacht worden, weil die Datenschutzbehörde noch nicht zugestimmt hat.

Um die dramatischen Staatsschulden abzubauen - und die europäischen Kreditgeber zufriedenzustellen -, geht die Regierung verstärkt gegen Steuersünder vor. Experten haben wiederholt vorgerechnet, dass die griechischen Schulden binnen zehn Jahren abgetragen werden könnten, wenn es gelänge, die Steuerhinterziehung ernsthaft einzudämmen.

Grassierender Steuerbetrug gilt als eine Ursache für das riesige Schuldenloch Griechenlands. Der Staat nimmt bei weitem nicht das ein, was ihm nach dem Gesetz zusteht. Der Verwaltungsapparat ist überfordert. Im Juli hatte Premier Giorgos Papandreou gesagt, dass eine Gruppe von 14.000 Steuerhinterziehern dem Staat zusammen 36 Milliarden Euro schulde.

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