Jürgen Fitschen:Endlich Ruhe

Der frühere Co-Chef der Deutschen Bank muss keinen Ärger mehr mit der Justiz befürchten. Die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren wegen einer Umsatzsteuer-Erklärung gegen ihn eingestellt.

Von Klaus Ott, Frankfurt

Jürgen Fitschen, bis vor Kurzem Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, muss keinen Ärger mehr mit der Justiz befürchten. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat nach mehreren Jahren ein Ermittlungsverfahren gegen Fitschen eingestellt. Ihm war angelastet worden, eine Umsatzsteuer-Erklärung unterschrieben zu haben, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt habe. Die Verfahrenseinstellung nach Paragraf 170, Absatz zwei des Strafgesetzbuches bedeutet, dass von den Vorwurf nichts übrig bleibt.

Das Verfahren gegen Fitschen war Teil eines großen und spektakulären Kriminalfalles. International agierende Betrügerbanden hatten mit Hilfe von Händlern der Deutschen Bank den deutschen Fiskus bei Geschäften mit Verschmutzungsrechten (CO2-Zertifikaten) um mehrere 100 Millionen Euro erleichtert. Einer dieser Händler aus dem Geldinstitut ist vom Landgericht Frankfurt kürzlich zu Gefängnis verurteilt worden; andere kamen mit Freiheitsstrafen auf Bewährung davon.

Fitschen hatte von Anfang an seine Unschuld beteuert. Die Deutsche Bank hatte erklärt, man habe die betreffende Umsatzsteuer-Erklärung freiwillig korrigiert. Der bisherige Co-Chef des Geldinstituts war erst Ende April vom Landgericht München im Fall Kirch vom Vorwurf des versuchten Prozessbetrugs freigesprochen worden. Fitschen, 67, ist auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand weiterhin für die Deutsche Bank tätig.

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