Jüchen:Kritik an Kohlebeschlüssen: „Schreckensnachricht“

Die Beschlüsse von Bund und Ländern zum Kohleausstieg haben Kritik in Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) zeigte sich...

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Beschlüsse von Bund und Ländern zum Kohleausstieg haben Kritik in Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) zeigte sich enttäuscht. Der jetzt vorgelegte Plan entspreche nicht den Vereinbarungen der Kohlekommission. Statt das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 anzuwerfen, „müssen die abzuschaltenden Kraftwerke im Rheinland durch Wind und Sonne kompensiert werden“, sagte der LEE-Vorsitzende Reiner Priggen. Der ehemalige Grünen-Politiker war Mitglied der Kohlekommission.

Die Vereinbarung von Bund und Ländern sieht zudem vor, den Tagebau Hambach so zu verkleinern, dass der Hambacher Forst nicht gerodet werden muss. Dagegen soll der Tagebau Garzweiler im geplanten Umfang abgebaggert werden. Das stößt bei Anwohnern auf heftige Kritik. Die Gruppe „Alle Dörfer bleiben“ sprach von einer „Schreckensnachricht für die Betroffenen“. Es sollten sechs weitere Dörfer verschwinden, in denen noch Hunderte Menschen lebten.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) verteidigte die Entscheidung für Datteln als „Sieg der Vernunft“. Zum Ausgleich würden ältere, schmutzigere Kraftwerke stillgelegt, sagte er in Düsseldorf. Mit der Abschaltung von Braunkohlekraftwerken übernehme NRW eine Vorreiterrolle beim Kohleausstieg. Schon in den nächsten zehn Jahren würden rund zwei Drittel der Braunkohle-Verstromungskapazitäten im Rheinland stillgelegt. Der CO2-Ausstoß durch die Braunkohleverstromung werde damit um rund 70 Prozent reduziert.

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