Japan:Deutscher Konzernchef wegen Drogenvorwürfen gefeuert

Stefan Kaufmann war einer der wenigen deutschen Chefs eines japanischen Konzerns. (Foto: Issei Kato/REUTERS)

Stefan Kaufmann führt seit 2023 den japanischen Medizintechnikkonzern Olympus. Jetzt verliert er seinen Job. Der Grund ist brisant.

Der japanische Medizintechnikkonzern Olympus hat seinen Vorstandschef Stefan Kaufmann, 56, wegen des Vorwurfs des Erwerbs illegaler Drogen gefeuert. „Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse hat der Vorstand einstimmig festgestellt, dass Stefan Kaufmann wahrscheinlich Verhaltensweisen an den Tag gelegt hat, die im Widerspruch zu unserem globalen Verhaltenskodex, unseren Grundwerten und unserer Unternehmenskultur stehen“, teilte der Konzern am Montag mit. Der Vorstand habe seinen Rücktritt gefordert, und Kaufmann sei dieser Aufforderung nachgekommen. Einzelheiten zu den Vorwürfen gab es zunächst nicht.

Kaufmanns Vorgänger im Amt, Yasuo Takeuchi, werde vorerst die Aufgabe des Vorstandschefs übernehmen. An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an: Die Aktie brach um sechs Prozent ein. Die Titel hatten allerdings seit dem Amtsantritt des Deutschen im April des vergangenen Jahres 16 Prozent an Wert gewonnen. Der 56-jährige Kaufmann, der mehr als 20 Jahre bei Olympus beschäftigt war, hatte das Ruder 2023 übernommen, nachdem das Unternehmen Warnschreiben der US-Arzneimittelbehörde FDA zu Verstößen gegen Meldepflichten und Qualitätssystemvorschriften für Endoskope und entsprechendes Zubehör erhalten hatte. Seine vordringlichen Aufgaben seien die Bewältigung dieser regulatorischen Probleme und der Ausbau des Kerngeschäfts im Bereich Medizintechnik gewesen, sagte eine Person, die mit Kaufmann zusammenarbeitete.

Erst in der vergangenen Woche hatte ein VW-Manager Ärger in China, weil er angeblich Drogen in Thailand konsumiert hatte, er soll im Urlaub Cannabis geraucht haben. Der Geschäftsmann kam in Haft und musste anschließend das Land verlassen. Volkswagen wollte sich „aus arbeits- und datenschutzrechtlichen Gründen“ nicht dazu äußern.

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