Japan:Neue Konjunktur-Spritze gegen Corona-Krise

Japan plant weiteres Milliarden-Konjunkturpaket

Die japanische Regierung will mit einem weiteren Konjunkturpaket die coronageplagte Wirtschaft ankurbeln.

(Foto: Eugene Hoshiko/dpa)

Mit mehr als einer halben Billion Euro will die japanische Regierung die Wirtschaft stärken. Diese wächst stärker als zunächst angenommen.

Japan will mit einem weiteren riesigen Konjunkturpaket die corona-geplagte Wirtschaft ankurbeln. Ministerpräsident Yoshihide Suga kündigte am Dienstag ein Paket im Gesamtvolumen von 73,6 Billionen Yen (583 Mrd Euro) an, das sein Kabinett im Laufe des Tages absegnen wollte. Man wolle Beschäftigung sichern, Unternehmen unter die Arme greifen, die Wirtschaft wiederbeleben und einen Pfad für Wachstum mittels umweltfreundlicher und digitaler Technologien ebnen, sagte Suga bei einem Treffen mit den Regierungsparteien. Die eigentlichen Fiskalausgaben belaufen sich auf rund 40 Billionen Yen.

Das Gesamtpaket greift bereits auf den Staatshaushalt für das kommende Steuerjahr zurück und beinhaltet unter anderem die Aufstockung von Subventionsprogrammen für den Binnentourismus und zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Zur Finanzierung wird Japan einen dritten Nachtragsetat für das bis März laufende Fiskaljahr auflegen.

Japans Wirtschaft ist im dritten Quartal um 22,9 Prozent gewachsen - und zeigt damit deutliche Erholungstendenzen von den Einschlägen der Corona-Pandemie im Frühjahr und im Sommer. Das Wachstum fällt stärker aus als angenommen. Die amtlichen Statistiker hatten zunächst noch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 21,4 Prozent errechnet.

Ökonomen schätzten den am Dienstag veröffentlichten Wert als Zeichen für die Erholung der drittgrößten Volkswirtschaft der Erde von einer Rezession, die bereits Ende 2019, noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie, begann. Doch wieder ansteigende Corona-Infektionszahlen trüben die Geschäftsaussichten. Experten rechnen damit, dass es noch Jahre dauern wird, bis Japans Wirtschaft die Auswirkungen der globalen Pandemie vollständig überwunden hat.

Japan hat in der Corona-Krise versucht, den Einfluss auf Unternehmen so gering wie möglich zu halten - begleitet von Appellen, Gesichtsmasken zu tragen, Abstandsregeln einzuhalten, auf die Hygiene zu achten und Desinfektionsmittel zu nutzen.

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