IWSC-Auszeichnung:Gold-Gin

Luxusprodukt? Mehrere hundert Euro kostet mancher Gin. (Foto: REUTERS)

Zig edle Weine und Spirituosen verkosten die Experten der International Wine and Spirits Competition pro Jahr und das seit 1969. Wer glaubt, dass dort nur hochpreisige Produkte gewinnen, irrt: In diesem Jahr wurde auch ein deutscher Discounter ausgezeichnet.

Von Katharina Kutsche

Sieben Monate lang Wein, Schnaps und andere Spirituosen trinken - was nach einer Dauer-Sause klingt, ist für die Experten des International Wine and Spirits Competition (IWSC) die wichtigste Aufgabe im Jahr. Die Jury-Mitglieder dürfen nicht mehr als 60 Produkte pro Tag probieren, sonst würde der edle Gaumen ermüden. Und nun, nachdem der illustre Verein, gegründet 1969 als Önologie-Club, auch in diesem Jahr seine Trinkpflichten erfüllt hat, verkündete er die Gewinner der Langzeit-Verkostung, darunter ein Überraschungssieger: Aldi.

Der "Oliver Cromwell London Dry Gin", eine Eigenmarke des Discounters, gewann in der Kategorie "London Dry 37 bis 38 Prozent" die Goldmedaille, "standardsetzend". Der Wacholderschnaps, die Flasche zu elf Euro, siegte vor dem viermal so teuren Gin der Marke Foxhole. Der IWSC testet jährlich Produkte aus rund 90 Ländern. Die Besonderheit: Sie werden nicht nur blind verkostet, sondern auch chemisch und mikrobiologisch getestet. Wer den ausgezeichneten Gin probieren will, muss allerdings nach Großbritannien: Bisher steht er bei Aldi nur dort in den Regalen.

© SZ vom 31.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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