IWF:IWF: Weltwirtschaft wird "schwere" Rezession erleben

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Die sonst von unzähligen Menschen bevölkerte U-Bahn in New York ist menschenleer. Foto: Vanessa Carvalho/ZUMA Wire/dpa (Foto: dpa)

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Washington/Paris (dpa) - Die Weltwirtschaft befindet sich nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) wegen der Coronavirus-Pandemie schon in einer Rezession.

Die Wirtschaft in den USA und weiteren reichen Ländern schrumpfe bereits, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Freitag. Die Weltwirtschaft werde wegen des Virus in diesem Jahr eine "schwere" Rezession erleben, warnte Georgiewa. Auch die Industriestaaten-Organisation OECD erwartet wegen der Corona-Krise eine Rezession in vielen Volkswirtschaften.

Jeder Monat mit Ausgangsbeschränkungen werde das jährliche Wirtschaftswachstum um zwei Prozentpunkte drücken, warnte OECD-Generalsekretär Angel Gurría. Er nannte als eine besonders betroffene Branche den Tourismus. Ökonomen sprechen von einer Rezession, wenn die Wirtschaft in mindestens zwei Quartalen hintereinander schrumpft.

"Die jetzigen hohen Kosten der Pandemie-Bekämpfung sind unvermeidbar, um wesentlich tragischere Folgen und einen noch schlimmeren wirtschaftlichen Schaden in Zukunft abzuwenden", betonte Gurría. Er begrüßte die Entscheidung des G20-Videogipfels vom Donnerstag, die Weltwirtschaft zunächst mit insgesamt fünf Billionen US-Dollar zu stützen. In der G20-Runde sind die führenden Wirtschaftsmächte versammelt.

IWF-Chefin Georgiewa zeigte sich überzeugt, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr wieder wächst. Der IWF könne bis zu einer Billion US-Dollar (900 Mrd Euro) einsetzen, um Mitgliedsstaaten mit Krediten zu unterstützen, sagte Georgiewa. Dafür gebe es bereits 81 Anfragen von Entwicklungs- und Schwellenländern.

Der IWF hatte bereits am Montag gewarnt, dass die Weltwirtschaft dieses Jahr eine Rezession erleben werde, die mindestens so schlimm sein werde wie jene infolge der globalen Finanzkrise 2008/09. Eine Rezession wird normalerweise als zwei Quartale negativen Wachstums definiert. Der IWF will im April detailliertere Prognosen zur globalen Wirtschaftsentwicklung vorstellen.

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