Süddeutsche Zeitung

IWF-Chef:Strauss-Kahn entlastet

Trotz seiner Affäre mit einer Mitarbeiterin darf der Chef des Internationalen Währungsfonds sein Amt weiter ausüben. Eine Untersuchung entlastete Strauß-Kahn.

Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, kann trotz seiner Affäre mit einer Mitarbeiterin im Amt bleiben. Strauss-Kahn habe seine Position nicht missbraucht, erklärte der IWF-Verwaltungsrat am Samstagabend in Washington. Sein Handeln sei jedoch "bedauerlich" und beruhe auf einem "schweren Fehlurteil".

Strauss-Kahn habe der Geliebten weder Vorteile verschafft noch sie sexuell belästigt, erklärte der Verwaltungsrat unter Berufung auf eine Untersuchung des Vorfalls. Die Affäre, für die sich der IWF-Chef inzwischen entschuldigt hat, werde damit als abgeschlossen betrachtet.

Der IWF hatte vor rund einer Woche Ermittlungen gegen seinen Chef eingeleitet. Die Vorwürfe waren besonders sensibel mit Blick auf den Rücktritt des früheren Weltbank-Präsidenten Paul Wolfowitz vor 15 Monaten.

Er hatte seiner Lebensgefährtin, einer Angestellten der Weltbank, zur Beförderung mit einer beträchtlichen Gehaltserhöhung verholfen, was ihm den Vorwurf der Günstlingswirtschaft einbrachte.

Strauss-Kahn wurde im vergangenen Jahr Chef des IWF. Der konservative französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte den Sozialisten - und potenziellen Rivalen - für den Posten vorgeschlagen und in der EU erfolgreich um Unterstützung dafür geworben.

Nach seinem Antritt versprach Strauss-Kahn, den IWF zu reformieren. Zurzeit steht die Organisation mit ihren 185 Mitgliedsstaaten im Zentrum der weltweiten Finanzkrise, da unter ihrer Führung eine effizientere Aufsicht über das globale Finanzwesen realisiert werden könnte.

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