Italiens Kampf gegen die Schuldenkrise:Regierung Monti beschließt schmerzhafte Einschnitte

Den Italienern stehen harte Sparmaßnahmen im Gesundheitsbereich und im öffentlichen Dienst bevor. 26 Milliarden Euro will die Regierung von Ministerpräsident Monti in den kommenden drei Jahren einsparen. Von dem Geld sollen die Menschen zwar auch profitieren - doch den Gewerkschaften reicht das nicht.

Italiens Kabinett hat die Verschärfung des Sparkurses des Landes beschlossen. Noch in diesem Jahr sollen 4,5 Milliarden Euro eingespart werden. Im kommenden Jahr soll die Summe auf 10,5 Milliarden Euro und 2014 auf elf Milliarden Euro steigen, sagte Ministerpräsident Mario Monti noch in der Nacht.

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Ministerpräsident Mario Monti mutet den Italienern harte Einschnitte zu: 26 Milliarden Euro sollen in den kommenden drei Jahren gespart werden.

(Foto: AP)

Durch die Einsparungen kann die geplante Mehrwertsteuererhöhung um zwei Prozentpunkte auf Juli kommenden Jahres hinausgezögert werden. Zudem werden Mittel für die Erdbebengebiete frei.

Ein Großteil der Kürzungen betreffe den Gesundheitsbereich sowie den öffentlichen Dienst. In Letzterem sollen nach Angaben von Vizewirtschaftsminister Vittorio Grilli jeder fünfte leitende Beamte gekündigt sowie jede zehnte reguläre Stelle gestrichen werden.

Gewerkschaftsvertreter haben auf diese Beschlüsse bereits reagiert und Proteste angekündigt. Erst im April hatte die Regierung Monti für 2012 Kürzungspläne von 4,2 Milliarden Euro angekündigt. Nach der siebenstündigen Sitzung seines Kabinetts sagte Monti vor Journalisten: "Die Einsparungen werden in keinster Weise die Qualität des Dienstes für die Bürger einschränken."

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