Dass es immer schlimmer kommt, als man denkt, ist in Rom ein vertrautes Gefühl. "Wir leben wie in einem Videospiel: Es taucht ein Monster auf, man kämpft, besiegt es, aber dann taucht gleich ein neues Monster auf, das noch stärker ist als das vorherige." So erlebte der Wirtschaftsprofessor Giulio Tremonti vor zwölf Jahren seinen Job als Finanzminister an der Seite von Silvio Berlusconi. 20 Monate später war dann für beide game over. Italiens irrlichternder Premier machte mit Sexpartys von sich reden, statt die europäische Schuldenkrise durch beherzte Reformen abzuwehren. Im Herbst 2011 ergaben sich Berlusconi und Tremonti dem Monster.
Euro-Krise:Lauert in Italien wieder Gefahr für Europas Wirtschaft?
Die Welt gerät aus den Fugen, und das schuldengeplagte Italien erlebt gerade einen gnadenlosen Stresstest. Noch hält der Krisenmanager Mario Draghi das Land auf Kurs.
Von Ulrike Sauer, Rom
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