Deindustrialisierung:Aufstand in der Geisterfabrik

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Die italienischen GKN-Arbeiter bei einer Demonstration im vergangenen Jahr. Ihr Ziel: sichere Arbeitsplätze und ein Umbau der Wirtschaft. (Foto: Gianni Pasquini/IMAGO/Independent Photo Agency )

Der britische Autozulieferer GKN hat 2021 über Nacht sein Werk in Florenz geschlossen. Seither kämpft ein Arbeiterkollektiv in der besetzten Fabrik für den Erhalt der Arbeitsplätze. Ein Besuch bei Rebellen.

Von Ulrike Sauer, Florenz

Langsam tropft der Regen durchs Werksdach auf Metall. Plopp, plopp, plopp. Das unablässige Geräusch erfüllt die menschenleere Halle. Ansonsten ist es bedrückend still, seit hier am 9. Juli 2021 um sechs Uhr morgens die Nachtschicht endete. Kurz darauf hatte die Ankündigung vom britischen Autozulieferer GKN, dass das Werk in Florenz unverzüglich geschlossen werde, die 422 Beschäftigten überrumpelt. Seitdem rührt sich an den Produktionsinseln nichts mehr. Das Gelenkwellenwerk ist seit 1196 Tagen eine Geisterfabrik. Und ein Fanal des Niedergangs der italienischen Autoindustrie.

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