Süddeutsche Zeitung

Istanbul:So sieht es in Erdoğans XXL-Flughafen aus

76,5 Millionen Quadratmeter für 200 Millionen Passagiere bis 2030: Die Ansprüche an den neuen Istanbuler Flughafen sind hoch - und das sieht man ihm an.

In Anwesenheit von Tausenden Gästen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan den neuen Istanbuler Flughafen eröffnet. Auch das bislang gut gehütete Geheimnis des Namens wurde gelüftet: Der Airport heißt "Istanbul". Schlicht - und auch ein wenig langweilig.

Wirklich fertig sieht er noch nicht aus, der neue Istanbuler Flughafen. Auf einer Fläche von umgerechnet 10 000 Fußballfeldern ist im Norden der Stadt in den vergangenen Jahren ein XXL-Airport entstanden. Er hat eine Fläche von 76,5 Millionen Quadratmetern und ist somit etwa acht Mal so groß wie der alte Istanbuler Atatürk-Airport.

Einige Bau-Abschnitte, wie etwa dieses Terminal, sehen schon so gut wie fertig aus. Andere hingegen ...

... befinden sich noch im Großbaustellen-Stadium, inklusive Kränen, Baggern, Baucontainern und einer Menge Schutt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan nannte den Giga-Flughafen bereits bei der Grundsteinlegung im Jahr 2014 ein "Monument des Sieges". Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes. Als in Folge des Putschversuches in der Türkei zwischenzeitlich die Passagierzahlen an Flughäfen einbrachen, geriet eine ganze Industrie in Bedrängnis.

Mittlerweile läuft es im Tourismus-Sektor wieder besser, die Reisenden kommen wieder. Das musste natürlich schon mehrfach gefeiert werden, wie hier bei einer Vorab-Besichtigung des Flughafens für Fotografen und Journalisten. Auf den Bildern sieht man allerdings auch, ...

... wie viel Arbeit noch vor den Bauarbeitern liegt, bevor alle Flughafen-Abschnitte endgültig in Betrieb genommen werden können. Tage vor der Eröffnung am 95. Gründungstag der Republik mussten noch viele Meter Kabel verlegt, ...

... viele Quadratmeter Flächen geputzt ...

... und viele Kilo Schutt und Müll entsorgt werden. Da es erst 2020 eine Metro zum Flughafen geben soll, müssen sich die Passagiere vorerst mit Taxis und Bussen als Transportmittel zufrieden geben. Die Strecke soll vom Stadtzentrum aus in einer Stunde zu bewältigen sein - ohne Stau.

Das Haupt-Terminal ist lichtdurchflutet, die Deckenhöhe beträgt 28 Meter. Platz braucht es aber vor allem in der Fläche, nicht in der Höhe: 100 Millionen Passagiere sollen hier bis 2023 jährlich abgefertigt werden, bis 2030 sollen es im Jahr sogar 200 Millionen Menschen sein.

Bereit für die ersten Passagiere sind auch die Sicherheitskontrollen, noch allerdings umhüllt von Plastikplanen. Ähnlich sieht es zur Zeit auch im Berliner Flughafen BER - mit dem Unterschied, dass diese Kontrollen in wenigen Tagen tatsächlich in Betrieb genommen werden.

Bauarbeiter sitzen in ihrer Mittagspause vor der Abflughalle des neuen Flughafens und trinken einen Tee.

Noch bis Jahresende gibt es am neuen Airport nur eingeschränkten Flugbetrieb, "Soft Opening" genannt. Die Baustellenn verschwinden nach und nach.

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